Les Journées du film nordique de Lubeck, fondées en 1956 et organisées sans interruption depuis 1971, se consacrent à la production cinématographique de la Scandinavie, des Pays baltes, de la Finlande et de l'Islande. Depuis 2001 elles sont sous la direction artistique de Linde Fröhlich. Le prix principal du festival est le prix du NDR (Radio-Télévision du Nord de l'Allemagne). Depuis 1996 un jury protestant nommé par INTERFILM y décerne ses prix. Pour les 50 ans du festival, la journaliste Antje Peters-Hirt de Lubeck a retracé l'histoire du festival ("50 Jahre Nordische Filmtage").
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Preise und Jurys seit 1996
1996
Preis Jury INTERFILM:
Breaking the Waves, von Lars von Trier, Dänemark/Frankreich 1996
Es ist Lars von Trier gelungen, durch die exzellente schaupielerische Leistung von Emily Watson und die hervorragende Kameraarbeit von Robby Müller eine ausserordentliche Intensität zu erreichen, die den Zuschauer zwingt, die Fragen nach Glaube, Liebe und Opferung tief persönlich mitzuerleben und sich erneut mit diesen Themen auseinanderzusetzen.“
Lobende Erwähnung
Den Attende/Der 18. Mai, von Anders Ronnow-Klarlund, Dänemark 1996
Jury: Angelika Henschel (Deutschland), Jes Nysten (Dänemark), Anita Uzulniece (Lettland)
1997
Preis Jury INTERFILM:
Die Wolfszahnkette, von Algimantas Puipa, Litauen 1997
Der Film erzählt am Beispiel einer individuellen Leidensgeschichte Erfahrungen des litauischen Volkes aus den vergangenen Jahrzehnten. In einer Zeitreise verschmelzen Erinnerung und Gegenwart durch eine symbolhafte, ausdrucksstarke Bildsprache, die tief in Geschichte und Kultur des Landes wurzelt.
Jury: Reinhard Middel (Deutschland), Per Haddal (Norwegen), Anita Uzulniece (Lettland)
1998
Preis Jury INTERFILM
Festen/Das Fest, von Thomas Vinterberg, Dänemark 1998
Die Interfilm-Jury verleiht ihren Preis an den Film „Das Fest“ vom dänischen Regissuer Thomas Vinterberg aufgrund seiner innovativen und mutigen Bearbeitung eines alten Themas. Vinterberg zeigt was geschieht, als der älteste Sohn einer Familie seinen Vater und die Gäste des Geburtstagsfestes mit einem dunklen Geheimnis der Familie konfrontiert: dem Missbrauch von ihm und seiner Schwester durch den Vater. Vinterbergs originelle ästhetische Sprache korrespondiert mit der präzisen dramatischen Struktur der Geschichte. Der Regisseur zeigt, dass nur die schmerzvolle Offenbarung der Geschehnisse in der Vergangenheit zur Befreiung führt und den Weg in die Zukunft öffnet. Vinterbergs Film regt zur Reflexion über familiäre Machtstrukturen und deren destruktives Potential an.
Lobende Erwähnung
Only Clouds Move The Stars, von Torun Lians, Norwegen 1998
Jury: Jörg Herrmann (Deutschland), Birgitte Thyssen (Dänemark), Agris Sutra (Lettland)
1999
Preis Jury INTERFILM:
The Tough Ones/Häjyt, von Aleski Mäkelä, Finnland 1999
Der Film erzählt die Geschichte dreier Männer, die gemeinsam eine Bank überfallen haben. Nach fünf Jahren werden Antti und Jussi aus der Haft entlassen. Sie machen sich auf die Suche nach der versteckten Beute und begegnen Heikki, der nicht gefasst wurde und Polizist geworden ist. „Der Film zeichnet ein aufrichtiges und sensibles Portrait von Männern am Rande der Gesellschaft, die auf der Grenze zwischen dem allgmeinen Gesetz und ihren eignen Gesetzen zu überleben versuchen“, heisst es in der Begründung der Jury. Mit den Mitteln des klassischen Erzählkino und mit krafvollen Bildern mache der Film die Schwierigkeiten und Ambivalenzen seiner Charaktere nachvollziehbar und trage so zum Verständnis von Menschen bei, denen die Gesellschaft mit Vorurteilen begegnet.
Jury: Jörg Herrmann (Deutschland), Ylva Liljeholm (Schweden), Arnis Redoviçs (Lettland)
2000
Preis Jury INTERFILM:
101 Reykjavik, von Baltasar Kormákur, Island 2000
In überzeugenden Bildern kontrastiert der Regisseur Baltasar Kormákur die Weite der isländischen Naturlandschaft mit der kleinbürgerlichen Enge menschlicher Beziehungen in der Stadt. Der Debütfilm greift die Fragen junger Menschen auf, und er befreit mit schwarzem Humor von moralisierender Betrachtung des Lebens.
Spezialpreis:
Schauspieler Jesper Christensen, Dänemark, für die Rolle des „Kai“ im Film Die Bank
Jury: Rita Weinert (Deutschland), Raymond Olsen (Dänemark), Anita Uzulniece (Lettland)
2001
Preis Jury INTERFILM:
Elling, von Petter Næss, Norwegen 2000
Der norwegische Film besticht durch seine gradlinig und zutiefst humorvolle Geschichte, die am Beispiel zweier grundsätzlich verschiedener Protagonisten Ängste, Bedürfnisse und Möglichkeiten menschlicher Existenz aufzeigt. Die ehemaligen Psychiatriepatienten Elling und Kjell Barne erringen in der gemeinsamen Auseinandersetzung mit unserer Lebenswelt Selbstbewusstsein und damit Selbstwertgefühl. Damit verweist der Regissuer Petter Naess auf die Grundlagen menschlichen Lebens und lässt Hoffnung aufscheinen.
Lobende Erwähnung
Joki/Der Fluss/The River, von Jarmo Lampela, Finnland 2000
Jury: Antje Peters-Hirt (Deutschland), Ylva Liljeholm (Schweden), Ilze Abrama (Lettland)
2002
Preis Jury INTERFILM
Möwengelächter/The Seagull's Laughter/Mavahlatur von Agust Gudmundsson, Island
Kann ein Jury, die dem Evangelium ebenso verpflichtet ist wie ästhetischen Kriterien, einen Film auszeichnen, dessen weibliche Hauptfigur egoistisch, machthungrig und vielleicht sogar eine Mörderin ist? Sie kann es, wenn diese Figur so ambivalent wie Gudmundssons Freya ist. Eine Göttin der Ausgestossenen und Misshandelten ist sie, diese provozierende Schöne, aber auch ein dunkler Spielgel für eine scheinheilige Gesellschaft, die christlich ist, solange das nicht heisst, Säufern und Sündern die Tür öffnen zu müssen.
Jury: Heike Kühn (Deutschland), Ralf Meister (Deutschland), Per Auen Sveaas (Norwegen), Jaan J. Leppik (Estland)
2003
Preis Jury INTERFILM
Bad Boys / Bad Boys – A True Story / Pahat pojat, von Aleksi Mäkelä, Finnland 2003
Der Film erzählt in einer geradlinigen, kraftvollen und warmherzigen Sprache von vier Brüdern, die trotz einer Kindheit mit einem grausamen Vater innere Stärke finden und die Hoffnung nicht verlieren. Damit wird das Böse in etwas Gutes transformiert.
Jury: Reinhard Middel (Deutschland), Jes Nysten (Dänemark), Antje Peters-Hirt (Lübeck/Deutschland), Kersti Uibo (Estland)
2004
Kirchlicher Filmpreis der INTERFILM-Jury
Uno von Aksel Hennie, Norwegen 2004
Der Film erzählt, wie ein junger Mann den Teufelskreis aus Gewalt und Rache durchbricht, indem er sich der Wertetradition seiner Umgebung verweigert. Mit dieser Entscheidung übernimmt er Verantwortung für sich selbst und für seine Familie. Der Film überzeugt durch die Charaktere des jungen Mannes und seines geistig behinderten Bruders. Der Reifungsprozess der Hauptfigur ist sensibel und zugleich für jeden Zuschauer erkennbar nachgezeichnet.
Lobende Erwähnung
Lasset die Kinder / Aftermath / Lad de sma von Paprika Stehen, Dänemark 2004
Jury. Ilze Abrama (Lettland), Ralf Meister (Lübeck/Deutschland), Jes Nysten (Dänemark), Christiane Schlüter (Deutschland)
2005
Kirchlicher Filmpreis der INTERFILM-Jury
Koti-ikävä / Homesick von Petri Kotwica, Finnland 2005
Dem Debütfilm von Petri Kotwica gelingt es, durch seine eindrückliche Ästhetik und Dramaturgie mehr als ein individuelles Schicksal und eine Momentaufnahme von Gesellschaft darzustellen. Homesick ist das Plädoyer voll von Hoffnung für eine menschliche Gesellschaft, die nach denen sieht, die oft übersehen werden – die Jugend.
Jury: Julia Helmke (Deutschland), Angelika Henschel (Lübeck/Deutschland), Jaan J.Leppik (Estland), Juha Rajamäki (Finnland)
2006
Kirchlicher Filmpreis der INTERFILM-Jury
1:1 / En til en / Eins zu Eins von Annette K.Olesen, Dänemark 2006
Der Film zeigt das spannungsreiche Neben- und Miteinander verschiedener Kulturen. Eine jugendliche Liebesbeziehung wird durch Unkenntnis, Misstrauen und eine Gewalttat zerstört. Der Film packt damit ein brennendes Thema unserer Gesellschaft mutig an und setzt es mit guten filmischen Mitteln und hoher schauspielerischer Leistung sensibel und konzentriert um.
Lobende Erwähnung
Frozen City von Aku Louhimies, Finnland 2006
Jury: Dietmar Adler (Deutschland), Ada Kadelbach (Deutschland), Ylva Liljeholm (Schweden), Agris Sutra (Lettland)
2007
Kirchlicher Filmpreis der INTERFILM-Jury
Den man älskar / Wen man liebt / To Love Someone von Ẵke Sandgren, Schweden 2007
„Wen man liebt“ thematisiert die Komplexität von Gewalt, Abhängigkeit und Liebe. Der Film vermeidet jegliche Festschreibungen durch ständigen Perspektivwechsel und die exzellente schauspielerische Leistung. Trotz der drastischen Schilderung des destruktiven Potentials in der Liebe lässt der Film die Hoffnung zu, dass die Liebe auch die Kraft hat, Menschen zu verändern und ihrem Leben eine neue Zukunft zu geben.
Jury: Susanne Jakubczyk, Kassel (Deutschland), Ralf Meister, Lübeck (Deutschland), Birgit O’Sullivan (Kopenhagen (Dänemark), Anita Uzulniece, Riga (Lettland)