In der letzten Maiwoche wurde im mährischen Zlin die 43.Ausgabe des traditionsreichen internationalen Filmfestivals für Kinder und Jugendliche organisiert. Diese füllten für die Vorführung der insgesamt fünfzehn langen Wettbewerbsspielfilme regelmässig ein grosses, über tausend Plätze fassendes Kino und besuchten auch zahlreiche andere speziell für sie gedachte Anlässe.
Neben der offiziellen internationalen Fachjury, einer Kinder- und einer Jugendjury und der FICC-Jury der internationalenn Filmcluborganisation waren die internationale kirchliche Filmorganisation INTERFILM und die Katholische Weltorganisation für Kommunikation SIGNIS erst zum dritten Mal mit einer Oekumenischen Jury in Zlin akkreditiert. Mitglieder waren Greet Stevens (Belgien), Jan Elias (Tschechien) und Hans Hodel (Schweiz).
Die Oekumenische Jury vergab ihren Preis an einen Spielfilm aus dem offiziellen Wettbewerbsprogramm für Jugendliche, den israelischen Film „Miss Entebbe“ von Omri Levy. Der 32-jährige Absolvent der Sam Spiegel Film- und Television School Jerusalem nimmt in seinem Spielfilmdebüt die Flugzeugentführung im Jahr 1976 als Hintergrund für seine packende Geschichte: Weil die Mutter des Nachbarjungen in dem nach Entebbe entführten Flugzeug ist, kommen die 13-jährige Noa und ihre Freunde auf die Idee, den Jungen des palästinensischen Hausmeisters als Geisel zu nehmen, um die Entführten freizupressen. „Der Film entwickelt die Frage, wie heranwachsende Kinder in schwieriger persönlicher Situation auf politische Konflikte reagieren und ihren eigenen Weg suchen, der Hoffnung verspricht“, fasst die Oekumenische Jury ihre Motivation für die Preisvergabe zusammen.
Die internationale Jury vergab einen „Goldenen Slipper“ für den besten Spielfilm für Kinder an „Das fliegende Klassenzimmer“ von Tomy Wiegand (Deutschland) und für den besten Spielfilm für Jugendliche an „Weisser Oleander“ von Peter Kosminsky (USA/Deutschland).
Auch die Kinderfilm-Jury zeichnete „Das fliegende Klassenzimmer“ mit ihrem Preis aus. Er erhielt zudem eine Lobende Erwähnung der FICC-Jury, welche den Hauptpreis an den sensiblen dänischen Kinderfilm „Someone Like Hodder“ von Henrik Ruben Genz vergab. Die amerikanische Produktion „Swimfan“ von John Polson erhielt zur allgemeinen Ueber-raschung nicht nur den Hauptpreis der Jugendfilm-Jury, sondern auch den Publikumspreis. Preise für eigens dafür eingesetzte Jurys gingen zudem an Filme aus dem Anitmations-filmwettbewerb, der Sektion für Europäische Debut-Spielfilme und der Sektion für Spielfilme aus sogenannten „Visegrad-Ländern“. Für nächstes Jahr ist geplant, diese Sektionen mit einem Programm für Studentenfilme zu ergänzen und damit das Festival für die junge Generation noch attraktiver zu machen.