TERRA PROMETIDA - GELOBTES LAND ist der sechste Dokumentarfilm, den Peter von Gunten in Lateinamerika gedreht hat. Der Staudamm von Sobradinho im Nordosten Brasiliens war bereits 1979/80 Thema seines Films TERRA ROUBADA (GERAUBTE ERDE). Dieser Film zeigte die Vertreibung von Kleinbauern aus ihrem angestammten Lebensraum am Flußufer und zukünftigen Seeufer, wo heute in riesigen Bewässerungsprojekten und mit moderner Technologie Zuckerrohr sowie Früchte und Gemüse für den Export angebaut werden. Terra Roubada kritisierte das von der Weltbank mitfinanzierte Entwicklungs-Projekt, das an den Bedürfnissen der betroffenen Bevölkerung vorbeigeplant wurde, die brasilianische Verschuldung erhöht und unabsehbare ökologische Schäden anrichtet. TERRA PROMETIDA, gut zehn Jahre später am gleichen Ort gedreht, zeigt exemplarisch, wie sich die Region - das Gelobte Land - rund um den gigantischen Stausee verändert hat. Im Mittelpunkt stehen Kleinbauern von Sâo Gonçalo da Serre, die stellvertretend für die anderen 100.000 Menschen, die durch den Bau des Staudamms vertrieben worden sind, über ihre heutige Lage und ihrem Kampf ums Überleben berichten. Mit bitterer Ironie urteilt der Bischof von Juazeiro über das Staudammprojekt: "Das Übel des Nordostens ist nicht die Trockenheit, es sind die Zäune. Wer viel Land hat, hat auch Wasser. Im Nordosten fällt der Regen aber hauptsächlich auf den Boden der Großgrundbesitzer." (EZEF - Evangelisches Zentrum für entwicklungsbezogene Filmarbeit: Agentur für Filme aus dem Süden)
Gelobtes Land
Directed by
1992