Ökumenischer Empfang in Mannheim
Die Jury mit Dekan Karl Jung (hinten Mitte), Pfarrer Sebastian Schoppe (hinten rechts) und Festivaldirektor Michael Kötz (vorne rechts)
(hh) Seit sich 1995 die kirchlichen Filmorganisationen für ein ökumenisches Zusammengehen entschieden und INTERFILM und SIGNIS zusammen mit der Katholischen Filmkommission in Deutschland die Einrichtung einer Oekumenischen Jury beschlossen haben, gibt es den ökumenischen Empfang der Kirchen. Er ist nicht nur eine gastfreundliche Geste gegenüber den Mitgliedern der Jury, die bei diesem Anlass begrüsst und vorgestellt werden, sondern zeigt auch das lebhafte Interesse der Kirchen und ihrer Vertreter am Festival und am Dialog von Kirche und Film. Im einen Jahr ist die evangelische, im andern Jahr die katholische Ortskirche Gastgeber des Empfangs, und die Einladung dazu wird den Festivalgästen bei ihrer Akkreditierung überreicht. Das bedeutet, dass diese jeweils sanft auf einen kurzen Pilgerweg zu einer kleinen „Ruheoase“ ausserhalb des Festivals gezwungen werden, wie es Festivaldirektor Michael Kötz in seinem wie immer launischen Grusswort anerkennend formulierte: „…denn das ist eine gute Tradition geworden!“, meinte er augenzwinkernd.
Zwischen dem einleitenden Grusswort des diesjährigen katholischen Gastgebers Dekan Karl Jung und jenen zum Schluss der Veranstaltung von Stefan Schopp, dem Vertreter der evangelischen Kirche, vorgetragenen Gedanken, stellte Karsten Visarius vom Filmkulturellen Zentrum im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) den diesjährigen Präsidenten der Oekumenischen Jury vor, Alain le Goanvic aus Aix-en-Provence, ehemals Präsident von ProFil France, der anschliessend und als Abwechslung zu den üblichen Reden in seinem leicht französisch akzentuierten Deutsch auf sympathische Weise mit dem Buch von Jean Collet und Michel Cazenave „Petite théologie du cinéma“ (Kleine Kinotheologie) eine interessante Neuerscheinung zum Dialog zwischen Film und Theologie vorstellte und zur Lektüre empfahl.