Festen
Zu Ehren des Familienoberhauptes wird groß im Landschloß gefeiert: Helge Klingenfeldt wird 60 Jahre alt. Freunde sind eingeladen, Verwandte kommen - und natürlich sind seine wunderbare Frau Elsa und drei erwachsene Kinder dabei. Dieses Fest wird niemand vergessen, nicht zuletzt wegen der unerwarteten Überraschungen. So taucht plötzlich der nicht eingeladene Sohn Michael mit großem Hallo auf. Christian, der älteste Sohn der Klingenfelts, hält eine gnadenlose Tischrede, in der er offenbart, warum sich seine Zwillingsschwester ein Jahr zuvor in der Badewanne ertränkt hat. Sein Vater habe sie und ihn sexuell mißbraucht. (Festivalinformation)
Die Interfilm-Jury verleiht ihren Preis an den Film "Das Fest" von dem dänischen Regisseur Thomas Vinterberg aufgrund seiner innovativen und mutigen Bearbeitung eines alten Themas. Vinterberg zeigt was geschieht, als der älteste Sohn einer Familie seinen Vater und die Gäste des Geburtstagsfestes mit einem dunklen Geheimnis der Familie konfrontiert: dem Missbrauch von ihm und seiner Schwester durch den Vater.
Vinterbergs originelle ästhetische Sprache korrespondiert mit der präzisen dramatischen Struktur der Geschichte. Der Regisseur zeigt, dass nur die schmerzvolle Offenbarung der Geheimnisse der Vergangenheit zur Befreiung führt und den Weg in die Zukunft öffnet. Vinterbergs Film regt zur Reflexion über familiäre Machtstrukturen und deren destruktives Potential an.