"Gods of Molenbeek" gewinnt den Church Media Foundation Award in Tampere 2019
Der Preis der Church Media Foundation beim Filmfestival in Tampere wurde an die Regisseurin Reeta Huhtanen für ihr abendfüllendes Dokumentarfilmdebüt "Gods of Molenbeek" (Aatos ja Aminen, Finnland 2019) verliehen.
"Gods of Molenbeek" erzählt von zwei sechsjährigen Jungen, Aatos und Amine, die im Brüsseler Stadtteil Molenbeek leben, der in den Medien als Hauptstadt des europäischen Dschihad gilt. Aatos will einen eigenen Gott, weil Amine bereits Allah hat. Das Problem wird erschwert durch die Überzeugung ihrer Freundin Flo, dass Menschen, die an Gott glauben, verrückt sind. Das Spiel der Kinder wird unterbrochen, als in einer nahegelegenen Metrostation bei einem Terroranschlag Bomben explodieren.
Preisrichter in diesem Jahr war Seppo Simola, emeritierter Chefredakteur und Kommunikationsdirektor des evangelischen Gemeindeverbands in Helsinki. Er studierte Theologie und Kommunikation an der Universität von Helsinki und war Vorstandsmitglied und stellvertretender Vorsitzender der Church Media Foundation 2010-2018. Die Begründung für seine Entscheidung lautet:
Die Church Media Foundation zeichnet Filme und Programme aus, die Zuschauer dazu motivieren, über grundlegende Werte, die Verwirklichung von Frieden und Liebe zwischen den Menschen und Fragen der Ethik und Religion nachzudenken.
Die europäische Geschichte ist voller dunkler Phasen, in denen Misstrauen zwischen den Menschen, Diskriminierung von Andersdenkenden oder fremder Religionen und Hasspropaganda sich ausbreiteten. Diese Tendenzen sind heute in Europa wieder beängstigend aktuell.
Die Church Media Foundation zeichnet im Rahmen des nationalen Wettbewerbs beim Tampere Film Festival 2019 einen Film aus, der sich auf menschenfreundliche, manchmal sogar lustige, aber zugleich tiefgündige Weise mit Freundschaft und Beziehungen zwischen Menschen auseinandersetzt, die unterschiedliche Überzeugungen haben und verschiedenen Glaubensrichtungen folgen. Der Film besteht buchstäblich aus ethischen und religiösen Debatten. Er wirft Fragen auf, die auch für Kinder wichtig und interessant sind. Der Film führt uns auf tragische Weise direkt zu den wunden Punkten des heutigen Europas.
Der Preis ist mit 1.500 € dotiert und geht an den Regisseur des besten Films des nationalen Wettbewerbs. Beim Tampere Film Festival wurde er bereits zum dritten Mal vergeben.
Die Church Media Foundation wurde 2005 von der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Finnland gegründet und unterstützt Filmemacher bei Produktionen, die sich mit religiösen und ethischen Fragen befassen. Sie vergibt zwei Filmpreise: seit 2009 beim Filmfestival für Kinder und Jugendliche in Oulu Children und seit 2017 beim Filmfestival in Tampere.
