Preis der Ökumenischen Jury, Berlin 2022 (Panorama)
Klondike spielt im Sommer 2014 an der russisch-ukrainischen Grenze. Der Film beginnt mit dem Einschlag einer Bombe, welche die Wand des Wohnhauses von Irka und Tolik zerstört. Die durchbrochene Wand gibt den Blick frei auf die umliegende Landschaft. Das Dorf wird zum Kriegsschauplatz, und Irka und Tolik werden zu Zeugen des abgeschossenen Passagierflugzeugs MH17. Der russisch-ukrainische Konflikt zieht einen Riss mitten durch die Familie, da Irkas Bruder Tolik verdächtigt, selbst russischer Separatist zu sein. Die schwangere Irka weigert sich zu fliehen, während Tolik alles tut, um seine Frau und das ungeborene Kind zu beschützen.
Auf eindrucksvolle Weise zeigt Klondike, wie das private Glück durch Krieg und Gewalt aus den Fugen gerät. Der Film ist herausragend in seiner Inszenierung, konzentriert sich ganz auf seine Figuren, deren Handlungsspielräume durch den Konflikt immer weiter minimiert werden. Sie agieren wie auf einer Bühne. Dadurch lenkt der Film unseren Blick auf die existenzielle Frage, was wichtiger ist: sich in Sicherheit zu begeben oder an der Heimat festzuhalten, und wo eine Aussicht auf neues Leben besteht. (Foto: © Kedr Film)