She Said
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Megan Twohey, Reporterin der „New York Times“, hat über Donald Trumps mutmaßliche sexuelle Übergriffe berichtet. Jetzt ist sie in Elternzeit, Trump im Weißen Haus. Die Leiterin des Investigationsteams der „Times“, Rebecca Corbett, hält das Thema nicht für erledigt: Sie setzt Recherchen über sexualisierte Gewalt in Arbeitsverhältnissen auf die Agenda. Und spannt die zurückgekehrte Twohey mit Jodi Kantor zusammen, einer Kollegin, die am „Fall Harvey Weinstein“ arbeitet. Weinstein, Starproduzent und Chef der für Arthouse-Kino berühmten Produktionsfirma Miramax, soll über Jahre gewohnheitsmäßig Frauen der Branche, Schauspielerinnen und Produktionsangestellte, sexuell genötigt haben, bis hin zur Vergewaltigung. Und ebenso gewohnheitsmäßig haben seine Anwälte diese Fälle vertuscht – durch erpresste Geheimhaltungsvereinbarungen.
Megan Twohey und Jodi Kantor bekamen 2018 für ihre Arbeit über Missbrauch an Frauen in abhängigen Arbeitsverhältnissen den Pulitzerpreis; die Weinstein-Enthüllungen waren eine der Initialzündungen für die Kampagne #meToo. Der Film von Maria Schrader schildert minutiös die Recherchen, die zu der bahnbrechenden Veröffentlichung in der „New York Times“ führten: Ein großer Teil des Dialogs ist authentisch, gedreht wurde an realen Orten. „She Said“ knüpft an die aufklärerische Tradition des amerikanischen Reporterfilms an: im Mittelpunkt stehen zwei „Unbestechliche“ im Dienst der Wahrheit. ( FILM DES MONATS Dezember 2022)