Auszeichnung geht an Regisseurin aus Burkina Faso


Beim Festival World Cinema Amsterdam, das dem Kino Lateinamerikas, der Karibik, Afrikas und Asiens gewidmet ist, wurde der World Cinema Exchange Award an "Sira" verliehen, einen ergreifender Film der Regisseurin Apolline Traoré (*1976, Burkina Faso). Der Film erzählt die Geschichte der jungen Fulani-Nomadin Sira, die mit ihrer Familie durch die Wüste reist, um ihre Jugendliebe zu heiraten. Ihr Vater hat der Heirat zugestimmt, obwohl sie Muslimin und ihr Bräutigam Christ ist. Auf ihrem Weg durch die Wüste werden Sira und ihre Familie von islamistischen Terroristen angegriffen. Sira wird vergewaltigt und zum Sterben zurückgelassen. Sie weigert sich, aufzugeben, findet Unterschlupf in einer Höhle unweit des Terroristenlagers und beginnt, ihre Rache zu planen.


Der Film zeugt von starker Widerstandsfähigkeit und Hartnäckigkeit und hat zu Recht internationale Anerkennung erhalten, unter anderem auf der Berlinale 2023 und dem Fespaco Pan African Film Festival. Diese Anerkennung wird nun mit dem World Cinema Exchange Award gekrönt. Der Preis ist eine Koproduktion des Cinema Rialto, World Cinema Amsterdam und der niederländischen Filmgesprächsstiftung (Stichting Het Filmgesprek), einer Mitgliedsorganisation von SIGNIS und INTERFILM. In der Begründung der Jury heißt es: "Diese Geschichte vereint atemberaubende Kinematografie und eine zutiefst berührende Geschichte. Es ist eine Heldengeschichte, eine Geschichte von Mut und Hoffnung, wenn alle Hoffnung verblasst zu sein scheint. Wir waren beeindruckt von den vielschichtigen Charakteren und Beziehungen, die sowohl innere als auch gemeinschaftliche Konflikte ausloten. Es ist inspirierend und herausfordernd zugleich."

Mitglieder der Jury waren:

Lamia Fathy, deutsch-ägyptische Filmkritikerin und Filmprogrammiererin. Lamia ist Alumnus der Ain-Shams-Universität in Kairo. Sie lebt in Berlin und war Mitglied der Fipresci-Jury in Berlin und Oberhausen.

Harm Koekoek, niederländischer Kameramann und Filmemacher, der kürzlich seinen Abschluss an der Niederländischen Akademie der Bildenden Künste in Amsterdam gemacht hat.

Yaël van der Schelde, niederländische freiberufliche Dokumentarfilmerin und Forscherin. Ihr erster Dokumentarfilm The Field  of our Dreams wurde 2022 im niederländischen Fernsehen ausgestrahlt.

Link: Homepage des Festivals

 

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