Der Prix Célestine 2023 geht an "Rosalie" von Stéphanie Di Giusto


Die Jury von Interfilm Schweiz beim 19. Festival du Film Français d'Helvétie in Biel-Bienne (13.-17. September 2023) hat den mit 2.500 CHF dotierten Prix Célestine an den Film "Rosalie" von Stéphanie Di Giusto verliehen.

Rosalie lebt um 1870 in Frankreich und ist seit ihrer Geburt stark behaart. Nach ihrer Heirat mit Abel will sie ihre Andersartigkeit nicht länger verbergen. Der Film zeigt den Weg von Rosalie im Widerstand gegen die von der Gesellschaft vorgegebenen Geschlechterrollen zu ihrem Selbstbewusstsein als Frau, die zu ihrem Bartwuchs steht.

Die Jury lobte die eindrückliche Bildsprache und die durchdachte Symbolik des Films, der gleichzeitig fasziniert und befremdet. Weiter heißt es in der Jurybegründung: "Berührend wird die Lebensgeschichte der Rosalie ausserdem durch die brillante Darstellung von Nadia Treszkiewicz in der Hauptrolle und die sorgfältige Figurenzeichnung allgemein. Regisseurin Stéphanie Di Giusto versteht es, den in der Geschichte angelegten Gegensatz von Anziehung und Abstossung bildlich umzusetzen, z.B. durch Gegensätze wie Opulenz und Kargheit, hell und dunkel, Natur und Kultur, innen und aussen.

Die Geschichte regt zudem an, über Genderfragen und gesellschaftliche Ausgrenzung nachzudenken."

Mitglieder der Jury waren Stefan Affolter, Simon Eggimann, Pascale Huber (Präsidentin) und Claude Rossi.

Link: Homepage des Festivals