Han Gong-ju, eine junge Schülerin, wird Opfer einer Massenvergewaltigung. Der Film überzeugt mit einer schonungslos direkten und dramatischen Herangehensweise. Er denunziert die verstörende Kraft einer sexistischen Gesellschaft, die das Opfer beschuldigt und sozial isoliert. Weil es möglich ist, in sich die nötige Kraft zu finden, um diese Tragödie zu überwinden, schwimmt die Protagonisten Han Gong-ju trotz eines gewissen Fatalismus ihrem Schicksal entgegen, als ob ihr Lebenswille nicht doch über den Tod triumphieren könnte.
28. Festival International du Films de Fribourg
Das 28. Internationale Filmfestival Fribourg unter Direktor Thierry Jobin zeigte im Wettbewerb für lange Filme 12 Produktionen aus Asien, Afrika und Lateinamerika. Die internationale Jury verlieh den Regard d’or, den Hauptpreis des Festivals, an „Han Gong-ju“ von Lee Sujin aus Südkorea. Der Film gewann auch den Preis der Ökumenischen Jury, der mit 5.000 CHF dotiert ist. Dem iranischen Film widmete das Festival eine Hommage, deren Beiträge von iranischen Regisseuren selbst ausgewählt waren. Neben einer Kurzfilmreihe umfasste das Programm weitere Sektionen wie „Genrekino: Überleben!“ und „Entschlüsselt: Ringen mit der Krise“, eine Auswahl von Filmen aus Madagaskar und eine Masterclass der Brüder Dardenne.
Die Ökumenische Jury: Alan Foale, Dorothée Thévénaz Gygax, Il Kang und Joel Baumann (v.l.n.r.)
Weitere Informationen:
- www.fiff.ch
- www.kirchen.ch/filmjury
Auszeichnungen der Ökumenischen Jury
Zwei Brüder und eine Schwester versuchen aus ihrer prekären Situation auszubrechen, indem sie ihr Recht wahrnehmen, ein Haus zu bauen und sich damit ein Heim zu schaffen. Neben der Originalität und der kreativen Herangehensweise des Regisseurs besticht der Film durch tiefe menschliche Beziehungen.