Eine Jury der Interfilm Academy Munich hat beim 43. Filmschoolfest Munich (15.-23.11.2024) den mit 2.000 € dotierten Prix interculturel an den Film "Dou" (UK 2024) von Jing Zhao von der London Film School verliehen.
In der Begründung der Jury heißt es: "Der fiktionale Kurzfilm DOU ist eine moderne Nacherzählung eines alten chinesischen Mythos. Eine Klavierlehrerin hat niemanden, an den sie sich wenden kann, da sie in Angst vor ihrem gewalttätigen Ehemann lebt. Als er sie aus Eifersucht zu Tode prügelt, verwandelt sie sich in einen Fuchs. Dieser einfühlsame Film gibt einen starken Impuls für den weltweiten Schutz von Frauen, und führt zu einem interkulturellen Dialog."
Eine Lobende Erwähnung vergab die Jury an den Kurzfilm "W lesie za ludzie" (There Are People in the Forest, Polen 2023) von Szymon Ruczynski von der Staatlichen Hochschule für Film, Fernsehen und Theater Łodz mit der Begründung: "Die ausgedehnten Wälder an der polnisch-weißrussischen Grenze sind Schauplatz einer brutalen Migrationspolitik. Mit einfachen Mitteln erzählt dieser Animationsfilm von den Tragödien, die sich jeden Tag an der schwer bewachten EU-Außengrenze ereignen. Dieser aussagekräftige Animationsfilm ohne Worte kann überall auf der Welt für alle Generationen gezeigt werden."
Mitglieder der Jury waren Galina Antoschewskaja, Eckart Bruchner (Vorsitzender), Bhagu T. Chellaney, Ileana Cosmovici und als beratendes Mitglied Nikola Horn.
Der Prix Interculturel fördert den interkulturellen Dialog zwischen jungen Filmschaffenden, insbesondere den von Toleranz geprägten Erfahrungsaustausch zwischen den Weltreligionen. In diesem Sinne wird von der internationalen Jury ein Film aus dem Wettbewerbsprogramm ausgezeichnet, der diesen Gedanken in ethisch wie filmästhetisch überzeugender Weise umsetzt.