Die Ökumenische Jury beim Internationalen Filmfestival Fribourg 2025 vergab ihren mit 5.000 CHF dotierten Preis an den chinesischen Film "My Friend An Delie" (Wo de Peng You an Delie) von Dong Zijian, der auch den Sonderpreis der internationalen Festivaljury gewann. Der Grand Prix des Festivals sowie der Critics' Choice Award ging ebenfalls an einen chinesischen Film, "Black Dog" (Gou Zhen) von Guan Hu. Den Publikumspreis erhielt "Nawi" von Toby Schmutzler, eine kenianisch-deutsche Koproduktion.
Für die 39. Ausgabe des Internationalen Filmfestivals Fribourg, das vom 21.-30. März 2025 stattfand, hatte Festivaldirektor Thierry Jobin mit seinem engagierten Team wieder eine grosse Vielfalt internationaler Filme programmiert, die nur selten im regulären Kino zu sehen sind: 108 Filme aus 52 Ländern, darunter 17 Welt-, 3 internationale, 5 europäische und 42 Schweizer Premieren. Einen besonders ungewöhnlichen, aber aufschlussreichen Blick auf die Kulturen und politischen Systeme der Welt warfen unter dem Thema «Morde und Mysterien" die Kriminalfilme der Sektion Genrekino. Dabei war u.a. auch der in Venedig ausgezeichnete Dokumentarfilm «Chain Reactions» von Alexandre O. Philippe (2024) zu sehen.
Besonders hervorgehoben sei die Sektion «Neues Territorium», die mit neun langen und vier kurzen Produktionen einen feinfühligen und faszinierenden Querschnitt zum zeitgenössischen Filmschaffen aus Sri Lanka präsentierte. Wie Festivaldirektor Thierry Jobin erklärte, waren an der Filmauswahl auch Filmschaffende des Landes beteiligt, die von Keerthigan Sivakumar, Regisseur und Kurator der Sektion, beigezogen wurden. Die im Land selber, aber auch im Exil realisierte Filme machten deutlich, dass die Spannungen zwischen der singhalesischen und der tamilischen Gemeinschaft seit dem von 1983.2009 herrschenden Bürgerkrieg nach wie vor anhalten. Gleichzeitig aber gibt das nationale Filmschaffen Grund zur Hoffnung. Der Kurator der Sektion sprach von «Filmen, die den zwiespältigen Einfluss des Westens auf Sri Lanka, die komplexen Strukturen, religiösen und kulturellen Überzeugungen der verschiedenen Gemeinschaften des Landes, Armut und Diskriminierungen und Liebe beleuchten.» Mit der Programmierung sowohl tamilischer wie singhalesischer Filme schuf das Festival einen Raum für Toleranz und Versöhnung, auf den sich das Publikum erfreulich zahlreich eingelassen hat.