Bist
Zwanzig. So viele Tage bleiben noch, bis Herr Soleimani Festsaal schließen wird. Der Saal wird meiitens für Trauerfeiern (und manchmal für Hochzeiten) gebucht, und das unvermeidliche Leid, das sie jedes Mal mit sich bringen, hat seinen Besitzer so erschöpft, dass sein Psychologe ihm empfohlen hat, ihren Betrieb unverzüglich einzustellen. Seine Angestellten beobachten misstrauisch seine Besuche bei einem Makler, und als sie erfahren, dass die Halle verkauft und abgerissen werden soll, sind sie völlig niedergeschmettert. Für diese fünf Durchschnittsbürger ist ihre Arbeit weit mehr als ein Job. (...) Auf unterschiedlichen Wegen versucht jeder von ihnen die Schließung der Halle zu vereiteln. (Festivalkatalog)
Aktuell und wirkungsvoll zeigt dieser Film Kultur und Alltagsrealität des heutigen Iran. Der emotionale Reichtum seiner Figuren und ihre Fähigkeit, sich in der Realität zu behaupten, sind bewundernswert. Die Angestellten einer kleinen Cafeteria, die gewöhnlich für Trauerfeiern genutzt wird, offenbaren menschliche Größe, als sie vom Verlust ihrer Arbeit bedroht sind, indem sie der Fähigkeit des menschlichen Geistes Gestalt geben, schwierige Umstände mit Mut, Liebe und Hoffnung zu bewältigen. Insbesondere die mit tiefer Sympathie gezeichneten Frauengestalten des Films – Mütter, Ehefrauen und Kinder – beeindrucken durch ihre überwältigende Menschlichkeit.