-
Locarno

Die Ökumenische Jury, v.l.: Thomas Wipf, Gaëlle Courtens, Catherine Wong (Präsidentin), Ola Sigurdson, Martin E. Bernal Alonso, Franz Xaver Hiestand

 

Der koreanische Film Jigeumeun matgo geuttaeneun teullida (Right Now, Wrong Then) von Hong Sang-soo hat den Goldenen Leoparden des Filmfestivals Locarno 2015 gewonnen. Auch die Ökumenische Jury zeichnete den Film mit einer Lobenden Erwähnung aus. Sie vergab ihren Hauptpreis an den iranischen Film Ma dar behesht (Paradise) von Sina Ataeian Dena und eine weitere Lobende Erwähnung an Bella e perduta von Pietro Marcello, der auch den Preis der Jugendfilmjury erhielt. Mehrfach ausgezeichnet wurde auch der israelische Wettbewerbsbeitrag Tikkun von Avishai Sivan, der mit dem Spezialpreis der internationalen Jury, einer Besonderen Erwähnung für die Kameraarbeit und dem Preis der FICC-Jury geehrt wurde.

Er wolle dem Kino ein Zuhause geben, sagt Festivaldirektor Carlo Chatrian im Vorwort zum diesjährigen Katalog des Festival del film Locarno. Berühmt vor allem durch seine Publikumsvorstellungen auf der Piazza Grande, zeigte Locarno in diesem Jahr unter anderem die neuen Filme von Otar Iosseliani, Chantal Akerman, Andrej Zulawski und Athina Rachel Tsangari. Ehrenleoparden wurden vergeben an Marco Bellocchio und Michael Cimino, der Produzenten gewidmete Premio Raimondo Rezzonico ging in diesem Jahr an Office Kitano, die Produktionsfirma von Takeshi Kitano.

Ökumenischer Gottesdienst

Am Festivalsonntag, 9. August um 11h15, organisierte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen im Tessin in der barocken Kirche Santa Maria Assunta („Chiesa Nuova“) einen ökumenischen Gottesdienst, den Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Kirchen gemeinsamen gestalten, u.a. auch  solche der Syrisch-Orthodoxen Kirche, die im Tessin zahlreiche Mitglieder umfasst. Die Predigt wurde dieses Jahr vom Bischof der Christkatholischen Kirche der Schweiz gehalten, Pfr. Dr. Harald Rein, der zurzeit auch Präsident der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz ist. Beim anschliessenden Apéro im kleinen Kreuzgang der Kirche hatten Festivaliers und Gemeindeglieder die Gelegenheit, die Mitglieder der Oekumenischen Jury zu treffen. 

Link: Festival-Homepage

Mehr zum Festival

«Paradise» heisst der Preisträger der Ökumenischen Jury am Filmfestival Locarno. Der iranische Film wurde unter erschwerten Bedingungen heimlich gedreht und zeigt die Situation im Schulwesen von Teheran. Insgesamt war die Ausgabe 2015 eine künstlerisch anspruchsvolle und reichhaltige Auswahl des internationalen Filmschaffens. Auf der Piazza Grande beeindruckte der politische Film «Der Staat gegen Fritz Bauer», der mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde.
Am vergangenen Samstag endete das 68. Internationale Filmfestival Locarno. Wie immer wurden nicht nur goldene und silberne Leoparden verliehen, sondern auch Preise von unabhängigen Jurys, allen voran der Ökumenischen Jury. Ein Rückblick der ehemaligen reformierten Filmbeauftragten Christine Stark

Jury

Die Ökumenische Jury vergibt einen Preis, der mit 20.000.- CHF dotiert ist. Das Preisgeld ist an den Verleih des Preisträgerfilms in der Schweiz gebunden und wird gestiftet von den evangelisch-reformierten Kirchen und der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz.

Präsidentin

Filmsuche