Bracia
Die ersten Sätze fallen noch auf Russisch. Dann finden die Brüder Mieczysław und Alfons ins Polnische zurück. 70 Jahre nachdem sie ins sibirische Exil geschickt wurden, sind sie wieder da, in ihrer masurischen Heimat. Regisseur und Kameramann Wojciech Staroń begleitet die Brüder auf ihrem letzten gemeinsamen Abschnitt (...). Mit schlafwandlerischer Sicherheit fängt Starońs Kamera symbolische Bilder ein, die das Mit- und Nebeneinander der Brüder spiegeln. (...) Die poetische Bilanz eines Lebens zu zweit.
Lars Meyer, DOK Leipzig
Nach 70 Jahren im Exil kehren die beiden Brüder Mieczyslaw und Alfons zurück in ihre polnische Heimat. Ein Neuanfang, eine Bilanz? Alfons malt, bekommt internationale Anerkennung als Künstler, sein Bruder Mieczyslaw ist müde. Szenen von großer Nähe und teilweise witzigen Auseinandersetzungen vermitteln die starke Verbundenheit der Brüder. Eine besondere Kraft entfalten die Filme, die die beiden Brüder selbst im Laufe ihres Lebens gedreht haben, visuelle Zeugnisse einer enormen künstlerischen Energie. Der Regisseur und Kameramann Wojciech Staron komponiert aus diesem Material, eigenen Bildern zurückhaltender Symbolik und einem außergewöhnlichen Soundtrack eine überzeugende Reflektion über die zutiefst humane Frage nach dem Sinn unseres eigenen Lebens.