Tel Aviv on Fire
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Der Preisträger der INTERFILM-Jury beim 75. Internationalen Filmfestival Venedig läuft ab dem 7. März in den Schweizer Kinos.
Auch mitten in einem der heissesten Konflikte des Planeten schauen Menschen gerne TV-Serien. In dieser Komödie geht es um die Produktion der palästinensischen Serie Tel Aviv on Fire, in der eine faszinierende Spionin mit einem israelischen Offizier flirtet. Das Publikum steht vor der Frage: Wird es ihr gelingen, diesen Mann zu erobern?
Salam ist auf dem Set der TV-Serie in Ramallah als Praktikant angestellt. Unfreiwillig wird er in eine unheimliche Kooperation mit einem Kommandanten des Checkpoint involviert, den er jeden Tag auf dem Arbeitsweg passieren muss. Aus dieser erzwungenen Arbeitsbeziehung entstehen neue Ideen für die Folgen der Serie, was Salam eine Beförderung zum Drehbuchautor einbringt.
Die Realität des Lebens in Israel, das tägliche Überqueren der Grenzen zwischen Israel und Palästina spiegelt sich in der seriellen Fiktion, die wiederum zur Inspiration für Beziehungen jenseits von Stereotypen wird. «Tel Aviv on Fire» liefert eine feinfühlige, nie banalisierende Auseinandersetzung mit Fragen nach Identitäten und Konflikten in Israel. Auf ungewohnte Weise eröffnen das Genre der Komödie und die Film-im-Film-Narration einen unkonventionellen Raum der Imagination. Die TV-Serie wird zum sozialen Experiment, in dem Beziehungen ausprobiert werden, die im realen Alltag undenkbar wären. Die Komik wird zum entlastenden Moment: Damit entstehen gerade dort, wo es nichts zu lachen gibt, Momente des konstruktiven Zusammenseins.