Der Stein zum Leben
„Also es ist ja so, dass ein Mensch immer sehr vielschichtig zu sein pflegt“, sagt Michael Spengler. Zu ihm kommen Personen, die nach einem Grabstein streben, der sich von den üblichen unterscheidet. Der die Persönlichkeit des Verstorbenen widerspiegelt, das vergangene Leben reflektiert. Drei Todesfälle und den anschließenden Prozess der Steinfindung begleitet Katinka Zeuner in ihrem Film: ein junges Elternpaar, das ihr Kind verloren hat, eine Frau mit ihren zwei Söhnen, die sich gemeinsam mit Spengler dem Leben des Vaters, beziehungsweise Großvaters anzunähern suchen, und eine Frau, die nach der richtigen Form für einen Mann namens „Cliewe“ forscht. Spengler wird dabei zu einer Art Medium, welches die Erinnerungen und Emotionen seiner Kunden aufnimmt, um sie anschließend ins Material zu übersetzen. Das Vorgehen ist ein gemeinschaftliches, über Wochen und Monate treffen sich die Parteien immer wieder, um etwas zu schaffen, das Michael Spengler als „Grabzeichen“ benennt. (Carolin Weidner im Katalog zu DOK Leipzig 2018)