Ryna hat ihre Haare kurz geschoren. Stets trägt sie einen dreckigen Overall. Als Mädchen ist die 16-Jährige auf den ersten Blick gar nicht erkennbar. Das ist Absicht. Ihr allein stehender Vater möchte sie so lange wie möglich bei sich behalten. Am liebsten für immer. Nicht nur weil Ryna ihrem Vater in der Autowerkstadt an der Donaumündung routiniert hilft. Er hat sie aufgezogen wie einen Sohn, den er nie bekommen hat. Der Vater führt ein strenges despotisches Regiment und beobachtet alle Versuche von Männern, mit seiner Tochter Kontakt aufzunehmen, mit größtem Misstrauen. Ryna macht sich dennoch auf die Suche nach ihrer weiblichen Identität. Auch ein schrecklicher Vorfall, den ihr Vater einfädelt, wird sie nicht davon abhalten. Die wild-poetische Schönheit des Donaudeltas mit gestrandeten Schiffen, flacher Weite und mit Schilf- und Uferlandschaften, die wie Seelenzustände wirken, tut ein Übriges, um diesen Film über ein schwieriges Erwachsen werden mit noch mehr atmosphärischer Dichte auszustatten, als es das betörende Spiel der Hauptdarstellerin ohnehin herstellt. Wenig Worte. Viel Atmosphäre. Kleine Gesten. Große Gefühle. (Festivalinformation)
Regie
2005