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Venedig

Als erstes der großen Filmfestivals nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie fand das 77. Filmfestival Venedig, die Mostra Internazionale d'Arte Cinematografica, zur Gänze vor Ort in den Kinos auf dem Lido und in weiteren Spielstätten statt. Das Festival hatte eine Reihe von Maßnahmen veranlasst, um das Infektionsrisiko zu minimieren, darunter eine Maskenpflicht auch während der Vorführungen und auf den Freiflächen um das Festivalzentrum herum. Dennoch hatte INTERFILM in diesem Jahr auf die Akkreditierung der INTERFILM-Jury für den Preis zur Förderung des interreligiösen Dialogs verzichtet, auch deshalb, weil die konkrete Situation vor Ort vor einigen Monaten noch gar nicht absehbar war.

Den Goldenen Löwen gewann die amerikanische Produktion "Nomadland" von Chloé Zhao. Der Große Preis der Jury ging an "Nuevo orden" (New Order) von Michel Franco aus Mexiko, der Silberne Löwe für die Beste Regie an Kiyoshi Kurosawa für "Spy no tsuma" (Wife of a Spy). Die Fipresci-Jury zeichnete im internationalen Wettbewerb "The Disciple" von Chaitanya Tamhane (Indien) aus und in der Sektion Orizzonti den iranischen Film "Dashte kamoush" (The Wasteland) von Ahmad Bahrami, der auch den Preis der offiziellen Orizzonti-Jury unter dem Vorsitz von Claire Denis gewann.

INTERFILM-Mitglied Peter-Paul Huth berichtet vom Festival (siehe unten).

Link: Festival-Website

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"Nomadland" war der Film, auf den sich in der Jury von Venedig 2020 alle einigen konnten. Eine weibliche Regisseurin, die chinesische Amerikanerin Chloé Zhao, die mit ihrem Erstling "Rider" in Cannes Furore gemacht hatte. Und eine prominente Hauptdarstellerin, Frances McDormand, die das Projekt mit produziert hat.
Venedig hat hoch gepokert, aber das Risiko und der Einsatz haben sich gelohnt. Es schien, als ob ein cineastisches Großereignis wie die "Mostra Internazionale d'Arte Cinematografica" unter Corona-Bedingungen nicht möglich wäre. Nun beweist Venedig das Gegenteil.

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