Gaz Bar Blues
François Brochu, alias "Le Boss", betreibt seine Tankstelle und sein Nachbarschaftscafé so gut er kann, mit der Hilfe seiner drei Söhne und eines treuen Freundes, Gaston, der ihm ab und zu unter die Arme greift. Zum Leidwesen des Chefs sind seine beiden ältesten Söhne nicht am Geschäft interessiert: Réjean, der Älteste, träumt davon, Fotograf zu werden und um die Welt zu reisen, um den sozialen Wandel zu dokumentieren, während Guy einfach nur in Jazzkneipen den Blues spielen möchte. Im Gegensatz zu seinen Brüdern würde der junge Alain nichts lieber tun, als den Tankstellenbetrieb seines Vaters zu übernehmen. Aber der Boss will nichts davon wissen; die Gegend ist zu hart für einen 14-Jährigen, um ihm die Verantwortung für eine Tankstelle zu überlassen. Allmählich häufen sich die Probleme. (...) Wir schreiben das Jahr 1989 und der Fall der Berliner Mauer signalisiert eine "neue Weltordnung", die von Globalisierung, Freihandel und Gewinnorientierung geprägt ist. Doch in der Champlain-Gaz-Bar gibt es noch keine richtige Kasse und das Leben geht seinen gewohnten Gang. Der Boss sieht den Zug vorbeifahren, aber er will auf keinen Fall aufspringen.
GAZ BAR BLUES zeigt die ungewöhnliche Toleranz und Liebe einer Gruppe gewöhnlicher Männer, die versuchen, mit Veränderung und Entwurzelung in einer zunehmend globalisierten Welt fertig zu werden. Sparsam in seinen Mitteln und formal souverän feiert der Film die gemeinschaftsstiftende Kraft von Loyalität und gegenseitiger Akzeptanz in Familie und Freundschaft.