-
Oberhausen

The 63rd International Short Film Days screend altogether 499 films from 58 countries, 148 of which were running in one of the five competition sections (International Competitition, German Competition, NRW Competition, MuVi Award for the best German music video, and Competition for Children and Youth Films). The Ecumenical Jury chose its award winner from the 56 films of the International Competition and recommended a film of the Children and Youth Film Competition.

The jury awarded its Prize to "Seeds" from Kenya, an experimental film by Philippa Ndisi-Hermann, and gave a Commendation to the British competition entry "the Separate System" by Katie Davies. The jury's recommendation for acquiring the non-commercial screening rights by the church film distribution companies Katholisches Filmwerk (kfw) and Matthias-Film was attributed to the Norwegian film "Gos leat don?" by Egil Pedersen. The International Jury awarded the Grand Prix of the City of Oberhausen to the Chinese film "Qiu" (Late Summer) by Cui Yi, and the Main Prize of the Jury to "500.00 Pee" (500.000 Years) by Chai Sirs from Thailand. The international film critics jury (Fipresci) awarded also a Chinese production, "Zheng pian zhi wai" (Off Takes), by Hao Jingban.  

"Both thematically and aesthetically, the Festival reflects the enormous range of the short format, in which there is still greater freedom of expression than is the case with the often more strictly standardised genre of full-length films, and which continues to be an important source of renewal for the cinematic language", the festival stated in a press release on this year's programme. Hilke Doering, head of the International Competition, emphasised that "this year many works, especially non-European films, address the consequences of geopolitics and identity politics.”

In addition to the competition sections the festival featured numerous topical programmes and showcases dedicated to individual filmmakers, one of them featuring the German artist Bjørn Melhus who also gave two lectures. The programme "Socail media before the internet", curated by media theorist Tilman Baumgärtel who teaches in Mainz focused on " the various and in some cases little-known forms of alternative media work prior to the advent of the worldwide digital web" in the time from 1960 to 1990.

Link: Festival website

2017

Pflichten sind zu erfüllen, Aufgaben zu erledigen, das System von Militärdienst, Alltags-/Berufsleben und Familie ist zu bewältigen. Für andere übernehmen die Soldaten Verantwortung; wenn sie im Beziehungsgeflecht scheitern, sind sie jedoch alleine: Die strafgefangenen ehemaligen Soldaten werden verurteilt und eingesperrt. Sie wissen wofür, aber nicht, warum. Weil ihre Bestrafung damit stellvertretend für die Flucht der Gesellschaft in die Ratlosigkeit erfolgt, koppelt sie die Menschen, um die es geht, von sich ab. 
Der Film gibt diesen Soldaten eine Stimme, er erzählt sein eindrucksvolles Thema in rauen O-Tönen und stimmigen, präzise fotografierten Bildern. Die als Zäsuren platzierten handschriftlichen Notizen verdichten die Not der Gefangenen, richten ihre Plädoyers der Wut oder Verlorenheit gemeinsam mit der Bildebene an uns, die Gemeinschaft. 
Dass der Sinn nur noch leer ist, wird gegen Ende dieses wuchtigen und wichtigen Werkes emblematisch. Der Heimatverein Liverpool FC als großes verbindendes Element der Gemeinschaft wird sichtbar – doch dessen damit implizit transportierte, allbekannte Hymne „You’ll never walk alone“ verstärkt umso mehr die Doppelbödigkeit der Situation der ehemaligen Soldaten. Ihr Leben ist eingelagert in einem engen separaten System der Gesellschaft. Der Raum von Schuld wird weit. Er öffnet die Fragen von Gewalt und Gesellschaft und jene nach den Konstitutiven des Menschlichen, nach Grund und nach Identität. 

Wo bist du?
2017

Gos leat don? findet seine Wirklichkeit ohne große Worte, indem er stattdessen Bilder und Musik verbindet und zwischen Kurzfilm und Musikvideo agiert. Sein bestechendes Sounddesign nimmt nichts vorweg, sondern interagiert, treibt mal voran oder folgt ein anderes Mal den Bilder und der Geschichte nach, um über die Wirklichkeit hinauszugehen. Ästhetik und „Punch“ dieses Kurzfilm-Musikvideos stellen Fragen jenseits der Altersgrenzen und ragen deshalb im Jugendfilmwettbewerb wie im internationalen heraus. Es ruft damit auf, radikal genug zu sein, um einen besseren Wurzelgrund zu schaffen: aus dem, was in den alten Kulturen wie der der Sami, aus der der Film stammt, bewahrt liegt, und aus dem, was im Jenseits unseres selbstbegrenzten Zugangs liegt - um diesseits des Ästhetisch-Mystischen wieder zum Spirituellen zu gelangen. 

2016

Wasser schenkt und empfängt, es umfängt und gibt frei. Leben und Liebe, Erinnerung und Zukunft spiegeln sich in ihm, dem Urprinzip. Die Schildkröte trägt ihre Eier aus dem Meer ans Land und zieht sich wieder ins Meer zurück. Die Eier sind zusammen dort und doch jeweils allein für sich. „Each egg a globe, each globe a world, each world a universe.” Wir leben miteinander, sagt der Vater; wir leben ineinander, sagt die Mutter. 
Vom Kleinen, in dem Samen und Urkraft des Ganzen und des Großen liegen, von der Liebe von Mutter und Vater erzählt dieses wundervolle Werk. Poetisch, sanft und metaphorisch, ein Gedicht der Worte von Kind und Mutter, ein Gedicht der Bilder von Meer, Land und Sand ist diese künstlerische Kostbarkeit. Sie ragt heraus durch ihren Dialog der Stimmen miteinander und der Worte mit den Bildern. Die Fotos lassen den Zuschauer innehalten und die Ruhe des Urprinzips fühlen, die Filmsequenzen umfangen seine eigene Bewegung im Schwarm der Fische und der Nähe der Familie. So viel mehr als Materie ist diese Welt, so viel mehr als eine geteilte Zahl an Tagen ist die Liebe zueinander. Schöpfung ist die Einheit des Lebens.

Jury

The Ecumenical Jury awards its Prize of 1500.- €, donated by the Protestant Church in Oberhausen and the Catholic Film Organisation in Germany, to a film in the International Competition. In addition, it recommends a film of the Children's and Youth Competition to the church film distribution companies Katholisches Filmwerk (KFW) and Matthias-Film.

President

Movie search