15. Prix Interculturel beim Filmschoolfest München 2019

"La dernière séance" von Alice Gadbled gewinnt Preis der Interfilm-Akademie
Jury der Interfilm-Akademie, Filmschoolfest Munich 2019

Die Jury der Interfilm-Akademie beim Filmschoolfest Munich 2019, v.l.: Cornelia Corba, Dr. Peter Marinković, Festivalleiterin Diana Iljine und Gundi Doppelhammer (© Film School Fest Munich & Ronny Heine)


Seit 2005 vergibt die Interfilm-Akademie München den Prix Interculturel beim Filmschoolfest Munich (früher: Festival der Filmhochschulen München). 2019 verleiht die Jury der Interfilm-Akademie den 15. Prix Interculturel an "La dernière séance" (Rock Out) von Alice Gadbled (Belgien 2019). Die aus Straßburg stammende Regisseurin hat am Institut des Arts de Diffusion in Belgien studiert.

Die Begründung der Jury für die Auszeichnung lautet: "'Das macht man nicht' - beim Thema 'Trauer und Tod' gibt es viele Tabus und Unsicherheiten. Dieser Film macht Mut, den eigenen Gefühlen zu folgen, einen individuellen Weg mit der Trauer zu gehen und gleichzeitig Stärkung in der Gemeinschaft zu erfahren. Er bestärkt darin, ein großes, schweres Thema mit Humor und Leichtigkeit zu behandeln. Die Geschichte ist mit Vertrauen, Witz und Respekt vor der individuellen Persönlichkeit geführt. Unprätentiös und mit feinem Gespür für ausdrucksstarke Bilder gelingt es Alice Gadbled, Schauspieler*innen und Kamera - trotz der Präsenz des Todes - das Leben feiern zu lassen."

Der Prix Interculturel ist von der Interfilm-Akademie mit 1.500 € dotiert.


Die Jury vergibt außerdem eine Lobende Erwähnung an den Film "Armed Lullaby" von Yana Ugrekhelidze (Deutschland 2019). Die Regisseurin wurde in Tiflis (Georgien) geboren und studierte an der Peter Behrens School of Arts in Düsseldorf und an der Kunsthochschule für Medien in Köln. "Armed Lullaby" ist ihr Diplomfilm.

In der Begründung der Jury heißt es: "Eine Animation Documentary über den Abchasischen Bürgerkrieg, in dem die Flucht aus der Sicht von vier Kindern und vier verschiedenen Fluchtwegen gezeigt wird. Dieser Film berührt mit seinen ausdrucksstarken Bildern und dem Mut, unterschiedliche Techniken zu verweben. Die wortlose Sprache des Films ist still und aufwühlend, sie stellt der Grausamkeit des Krieges und dem Elend der Flucht eine sanfte Ästhetik gegenüber, verbindet religiöse Symbolik mit märchenhaften Imaginés und einer berührenden Musik."


Mitglieder der Jury waren Dr. Peter Marinković (Direktor der Interfilm-Akademie, München), die Schauspielerin Cornelia Corba und die Kulturwissenschaftlerin Gundi Doppelhammer.