Der Gepflogenheit, runde Jahreszahlen als Anlaß für einen Rückschau zu nutzen, hat sich auch Cottbus nicht nehmen lassen. Nicht das FilmFestival, sondern die Städtischen Sammlungen Cottbus edierten den Rückblick. So nimmt es nicht wunder, dass die kinematographische Ortsgeschichte großen Raum einnimmt.
Eine sehr persönliche Rückschau auf die Festivaljahre 1990 bis 2000 stammt von Volker Petzold, Mitarbeiter von 1993 bis 2000. Keineswegs unkritisch. Er spart die Konflikte nicht aus, und er benennt auch seine Positionen in ihnen. Deskriptiv der Aufsatz von Klaus-Dieter Felsmann, freier Publizist und Autor sowie Festivalkurator, über die Jahre 2000 bis 2009. Beide Beiträge machen deutlich, dass ein lebendiges Festival stets sich verändern muss, um konkurrenzfähig und lebendig zu bleiben.
Kursorisch stellt Steffen Krestin, Leiter der Städtischen Sammlungen Cottbus, auf je einer Doppelseite die einzelnen Festivals bis 2008 vor. Seine Einschätzung, dass vieles zukünftigen Forschungen vorbehalten sei, kann nur zugestimmt werden. Dies gilt nicht nur für seine Darlegungen, sondern auch für die die von Petzold und Felsmann.
Hervorzuheben sind die hervorragenden Reproduktionen vieler Postkarten, Photos, Dokumente und Plakate. – Last but not least sei auf die Auflistung der Preisträger verwiesen.
20 Jahre FilmFestival Cottbus, Festival des osteuropäischen Films. Hrsg. v. d. Städtischen Sammlungen Cottbus, Redaktion Steffen Krestin. Mit Beiträgen von Klaus-Dieter Feldmann, Steffen Krestin, Volker Petzold. Cottbus 2010. 130 S. - ISBN 978-3-86929-373-4