Logo Jury oecuménique Cannes 2014
(Louisiane Arnera , Cannes) - Die Ökumenische Jury von INTERFILM und SIGNIS am Internationalen Film Festival Cannes feiert dieses Jahr mit einigen besonderen Akzenten am Rand der grossen pressewirksamen Ereignisse ihren 40. Geburtstag ("Spécial 40 ans"). Im Einverständnis mit dem damaligen Festivalpräsidenten Robert Fabre Lebret haben sich die seit 1952, resp. 1968 in Cannes mit einer eigenen Jury vertretenen Filmorganisationen OCIC (heute SIGNIS, katholisch) und INTERFILM (protestantisch) entschieden, eine Ökumenische Jury zu bilden, "um gemeinsam in die gleiche Richtung zu blicken".
 
"In vierzig Jahren  ist die ökumenische Jury eine Tradition des Festivals geworden. Darin bekräftigt sie die Kraft des Kinos, Menschen zusammenzuführen," so Festivalpräsident Gilles Jacob, der in diesem Jahr sein Amt abgibt. Die Ökumenische Jury ermöglicht in der Tat einen besonderen Blick auf die Filme. Sie  zeichnet Werke von Filmschaffenden aus, denen es mit besonderer künstlerischer Begabung gelingt, ein menschliches Verhalten oder Zeugnis zum Ausdruck zu bringen, das mit dem Evangelium in Einklang steht, oder die Zuschauenden für spirituelle, menschliche oder soziale Fragen und Werte zu sensibilisieren.
 
In diesem Kontext möchten SIGNIS und INTERFILM aus Anlass des 40. Geburtstages der Ökumenischen Jury die belgischen Filmschaffenden Jean-Pierre und Luc Dardenne für ihr Gesamtwerk mit einem Spezialpreis ehren. Die Filme der Gebrüder Dardennes sind von einer tiefen Menschlichkeit geprägt, wie sie auch wegleitend ist für die Beurteilungskriterien der Ökumenischen Jury. Die Preisverleihung soll am 22. Mai stattfinden. 
 
Die Sendereihen "Présence protestante" und "Le Jour du Seigneur" des Fernsehsenders France 2 schliessen sich dem Programm zur Feier des 40. Geburtstages der Ökumenischen Jury an. Eine Sondersendung direkt von der Croisette am Sonntag, 25. Mai, von 10.00 bis 11.00 Uhr wird der Ökumenischen Jury gewidmet sein und den Zuschauern deren Rolle und Arbeitsweise näher bringen. Damit sind sie ein Beitrag zum Verständnis des christlichen Engagements für die Filmkunst.
 
In einer speziellen Publikation (französisch und englisch) finden Interessierte u.a. ein Grußwort des langjährigen Festivalpräsidenten Gilles Jacob, die Liste der Preisträger seit 1974, Erinnerungen und Überlegungen verschiedener Repräsentanten von SIGNIS und INTERFILM sowie ein Interview mit den Gebrüdern Dardennes. Die Broschüre kann heruntergeladen werden unter: 40 ans de Jury œcuménique au Festival de Cannes.
 
Wie gewohnt finden außerdem die regulären Ereignisse rund um die Jury statt: die Begegnungen am Stand der Ökumenischen Jury im Filmmarkt, die Gottesdienste im Zeichen des Festivals und die freundschaftlichen ökumenischen Begegnungen beim Apéro danach, um auf das Jubiläum anzustossen. Wer verhindert ist, persönlich vor Ort zu sein, kann das Geschehen auf der speziellen Website der Jury verfolgen: http://cannes.juryoecumenique.org
 
(Übersetzung aus dem Französischen: Hans Hodel)

Information

Erstellt

Festivals

Die von INTERFILM und SIGNIS berufene Ökumenische Jury beim 67. Festival de Cannes vergab ihren Preis an den Film TIMBUKTU von Abderrahmane Sissako, Frankreich/Mauretanien 2014. Die Jury vergab außerdem zwei Lobende Erwähnungen an THE SALT OF EARTH von Wim Wenders und Juliano Ribeiro Salgado, Frankreich 2014, und an HERMOSA JUVENTUD von Jaime Rosales, Spanien/Frankreich 2014, beide aus der Sektion Un Certain Regarde. Die Goldene Palme des Festivals gewann der türkische Wettbewerbsbeitrag WINTER SLEEP von Nuri Bilge Ceylan.