FILM DES JAHRES 2017: "Moonlight"

Jury der Evangelischen Filmarbeit zeichnet Film von Barry Jenkins aus
Moonlight


Seit mehr als 60 Jahren vergibt die Evangelische Filmjury das Prädikat FILM DES MONATS an einen aktuell im Kino gestarteten Film. Aus den 2017 ausgezeichneten Filmen wählte sie den FILM DES JAHRES: das Drama „Moonlight“ von Barry Jenkins. Der Film erzählt in drei Kapiteln die Entwicklung eines schwarzen Schwulen aus Miami von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter, der mit der Vernachlässigung durch eine drogenabhängige Mutter, Ausgrenzung und Gewalt aufwächst.

Die Preisverleihung fand am Samstag, den 16. Dezember, 20.15 Uhr, im Kino des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt am Main statt. In einer Laudautio würdigte die Filmkritikerin Verena Lueken, Redakteurin der FAZ, den Film. Mit dem undotierten Preis geehrt wird der Verleih des Films, DCM.

In der Begründung der Evangelischen Filmjury für ihre Auszeichnung heißt es: „Was es heißt, anders als die Mehrheit zu empfinden und in einem von Gewalt geprägten Milieu sich behaupten zu müssen, macht der Film in einer geschickten Mischung von dramatischen und emotionalen Momenten deutlich. Der im Original glänzend getroffene Jargon, die Körperlichkeit der Darstellung und eine bewegliche, wechselnde Perspektiven eröffnende Kamera verleihen der Persönlichkeit der Hauptfigur plastisches Profil. Entstanden ist dabei das sensible Porträt eines Menschen und seiner sozialen Welt, die Diskriminierung und Marginalisierung ausgesetzt sind und sich selbst überlassen bleiben. Der Film nimmt ihre Würde ernst und sensibilisiert für die Eigenart und Verletzlichkeit jedes einzelnen.“

„Moonlight“ wurde bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, so mit dem Oscar 2017 der American Academy for Motion Pictures Arts and Sciences für den Besten Film und mit dem Golden Globe 2017 für den Besten Spielfilm.

Link: Laudatio von Verena Lueken