Prix Célestine 2020 geht an "Petit Pays" von Éric Barbier
"Petit Pays" von Éric Barbier
Beim 16. Festival du Film Francais d'Helvétie in Biel (16.-20.9.2020), das dem französischsprachigen Film gewidmet ist, hat die Jury von Interfilm Schweiz den mit 2.500 CHF dotierten Prix Célestine verliehen. Mit dem Preisgeld wird die Verbeitung des Films im deutschsprachigen Raum unterstützt. Der Preis geht an "Petit pays" von Éric Barbier (Frankreich 2020) nach dem gleichnamigen Roman von Gaël Faye.
Der Film erzählt von einem kleinen Jungen, der mit seinem Vater, einem Unternehmer, seiner ruandischen Mutter und seiner kleinen Schwester in den 1990er Jahren in Burundi lebt. Als der Bürgerkireg zwischen Huti und Tutsi ausbricht, findet seine Kindheit ein jähes Ende.
In der Begründung der Jury für ihre Auszeichnung heißt es: "Petit Pays zeigt eine französisch-ruandische Familie im von politischen Unruhen geschüttelten Burundi der 1990er Jahre. Die Kamera richtet einen einfühlsamen Blick auf die Kinder und ihr Verhalten. Sie spiegeln mit ihrer Ambivalenz die Welt der Erwachsenen, die in der zunehmend gewalttätigen Konfliktsituation Orientierung und Selbstbestimmung verlieren. Der Film führt eindrücklich vor Augen, zu wie viel Grausamkeit Menschen in Ausnahmesituationen fähig sind, aber auch wie immer wieder Solidarität und Lebensfreude möglich werden. Es gelingt ihm sogar, Momente der Hoffnung zu vermitteln."
Mitglieder der Jury waren Jean-Paul Käser (Präsident), Stefan Affolter, Annette Jumgen und Christine Ris.