Hirtenreise ins dritte Jahrtausend
Eine der ältesten Kulturformen menschlicher Existenz ist das Hirtentum. In seinem Wesen beinhaltet es bis heute nicht nur wirtschaftliche Interessen, sondern verkörpert eine eigene Lebenshaltung und Weltanschauung. Ich wollte das Hirtenleben von heute, am Übergang ins dritte Jahrtausend, kennen lernen. In einer Zeit des Umbruchs und des Wertewandels zwischen Tradition und Zukunft ist der Film auch Ausdruck meiner eigenen Zerrissenheit.
“Hirtenreise” ist die sorgfältige Studie des außergewöhnlichen Berufs der Hirten in der Schweiz. Zugleich ist der Film eine vielschichtige Reflexion über die Beziehung zwischen Mensch, Tier und Schöpfung im hochtechnisierten dritten Jahrtausend. In präzise komponierten Bildern gelingt es dem Regisseur, einen Lebensrhythmus nachzuzeichnen, der wirtschaftliche Notwendigkeiten mit den Anforderungen der Jahreszeiten, der Natur und der Tiere vereinbaren muss. Die Filmmusik akzentuiert diese Widersprüche nochmals auf eine eigenständige Weise. “Hirtenreise” ist Dokument eines Berufs und des damit verbundenen Lebenskonzeptes. Er gewinnt zudem eine neue, kritische Sicht hinsichtlich des Verhältnis von Gesellschaft und Natur.