Zendan-e Zanan

Gefängnis der Frauen
2002

Über zwanzig Jahre hinweg schildert "Zendan-e Zanan" den Lebensalltag mehrerer Frauen, die für Vergehen, welche von den aufeinanderfolgenden iranischen Regimes als Straftaten angesehen wurden, im Gefängnis sitzen. Im Zentrum dieses kollektiven Porträts, in dem sich die allgemeine Entwicklung der iranischen Sitten und Anschauungen spiegelt, steht ein erstaunliches Paar, das sich im Laufe der Jahre immer besser versteht: die Gefängnisdirektorin und eine Gefangene, die am Ende ihre Freiheit wiederfindet. Ein merkwürdiger Film mit einer auf den ersten Blick eher belanglosen Geschichte, die abseits der Öffentlichkeit in einem Gefängnis spielt und nur von der dort verrinnenden Zeit vorangetrieben wird. Warum fesselt das Ergebnis dennoch? Zum einen, weil das Werk subtil aufgebaut ist, mit Szenen, die sich unaufhörlich gegenseitig erhellen, Wandschirmen gleich, die sich um sich selbst drehen und das Geschehen zunehmend differenzieren. Zum anderen weil die Schauspielerinnen nie übertrieben agieren und die Regisseurin nie zuviel auf einmal zeigt. So gewinnt jedes Bild dieses Films, jedes Detail dieser Bilder und jede ausgesprochene Silbe unmerklich die Dichte einer fatalen Realität, bis sich "Zendan-e Zanan" von einem Spielfilm in eine eindrucksvolle Dokumentation über einen Aspekt des modernen Iran verwandelt hat.

Die junge engagierte Regisseurin zeigt beispielhaft, dass jeder auf den  andern hören, seine Sichtweise und sein Verhalten ändern muss, wenn sich die Welt ändern soll. Der Film ist trotz der Gefängnissituation ein Hymnus auf die Solidarität und die Freiheit.

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