Preis der Ökumenischen Jury, Cottbus 2006

Dramaturgisch raffiniert verschränkt der Drehbuchautor Jan Stehlik die Lebenswelten der Tschechen und der Roma, wobei erstere in ihrer Freizeit das Leben von Prärieindianern nachspielen, ohne Verständnis für die fremde Kultur zu entwickeln. In diesen Horizont eingebettet ist die Liebesgeschichte zwischen dem Tschechen Franta und der Roma Marie. Glaubwürdig und nachvollziehbar setzt der Regisseur die zwischen den Ethnien und besonders die in ihnen aufbrechenden Spannungen und Konflikte in Szene. Er führt uns damit zu der Einsicht, dass ein Miteinander die Menschen manchmal überfordert: ein gewaltfreies Nebeneinander ist schon nicht wenig. Durch seinen Realitätssinn weist "Der Indianer und die Krankenschwester" Perspektiven auf für einen Weg, der von einem Nebeneinander zu einem Miteinander führen könnte.