Varg

Wolf
2008

 


Die Sami sind die Ureinwohner Nordschwedens, mit einer eigenen Sprache, Kultur, Religion und Lebensweise. Weite Bereiche dieser Kultur sind eng mit der Rentierhaltung verknüpft. Der Sami Klemens, der die traditionelle Rentierhaltung bewahren möchte, wird von der Familie und Bewohnern seines Dorfes gedrängt, die Herde zu verkaufen und seinem Neffen Nejla den Weggang zur Schule zu erlauben, statt ihn mit dem Umgang mit den Tieren vertraut zu machen. Als Klemens’ Rentierherde von einem Wolf angegriffen wird, bricht er zusammen mit Nejla auf, um die Verluste festzustellen. Schnell finden sie auch die Spur des Raubtiers. Klemens schickt seinen Neffen zurück. Er möchte den Wolf töten – aber allein. Wölfe sind eine gefährdete Tierart, und jeder, der sie erlegt, kann nach schwedischem Recht bis zu vier Jahren Gefängnis verurteilt werden. Klemens möchte vermeiden, dass Nejla mitschuldig wird. Deshalb jagt er den Wolf alleine. Als er ihn findet, entdeckt er, dass sein Neffe die gleiche Idee hatte. Wer wird die Tat begehen? Und wer wird die Schuld auf sich nehmen, wenn das Verbrechen entdeckt wird? Eine Erzählung aus der Wildnis, in der die Bedingungen des Überlebens mit den gesellschaftlichen Regeln zusammenprallen.

So komplex wie subtil setzt sich der Film mit widersprüchlichen Fragen unseres Überlebens – der Ökologie, der Kultur und des Individuums – und ihrer Auswirkung auf Familie und Gesellschaft auseinander. Auf der Höhe der Filmkunst konfrontiert er uns mit den ursprünglichen Werten einer Minderheitskultur, die sie innerhalb der Mehrheitskultur bewahren muss. Er verweist auf eine Spiritualität, die Tradition und Wandel versöhnen will, sogar bis zur Selbstaufopferung.

 

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