Es geht um sogenannte Umerziehungslager in der Zeit von 1947 bis 1951, in denen kommunistische Intellektuelle auf der griechischen Insel Makronissos in der Ägäis unter menschenunwürdigen Umständen festgehalten wurden. Poetische Texte der Internierten wurden in den Ritzen der Ruinen gefunden und nun filmisch zum Leben erweckt. In ihnen bewahrten diese Gefangenen ihre menschliche Würde.
Der Film ist ein erschütterndes Dokument von Mut und geistigem Widerstand gegen eine Diktatur der Uniformierung von Gedanken; ein Dokument von sanfter Poesie gegen gebrüllte Parolen.
Eindrucksvoll gesprochene Texte durchbrechen als Stimmen der Vergangenheit unsere Vorstellungen von einem Land, das viele nur als Touristen bereisen. Als filmisches Essay inszeniert, handwerklich großartig gearbeitet, präsentiert der Film einen schreienden Gegensatz von einer Postkartenidylle auf der Bildebene und einer Dokumentation abgründiger Ohnmacht, tiefen Hoffens und gelebter Courage auf der Tonebene.
Vielleicht mussten erst über 20 Jahre nach der Zeit des „Eisernen Vorhanges“ in Europa vergehen, dass sich diese Texte aus einer ideologischen Polarisierung und Instrumentalisierung tief menschlich entfalten können.
Es tut uns in Europa gut, in dieser im Film präsentierten Art über Griechenland nachzudenken.