Xurmalar Yetişən Vaxt
Im Dorf des aserbaidschanischen Regisseurs Hilal Baydarov wird die Zeit immer noch vom Land reguliert. Wie jeden Sommer fahrt er mit sein Bruder zur Mutter, die allein im Familienhaus zurückgeblieben ist. Es ist die Zeit der Kakis, und die Bewohner des Dorfes versammeln sich um diese Frucht, ihre Ernte, ihre Zubereitung und Lagerung. Ein glücklicher Moment des Zusammenseins für die Familie des Regisseurs, der auch an die Einsamkeit der Mutter am Ende der Saison erinnert. Fasziniert vom Geheimnis der Gesten filmt Baydarov die Körper seiner Angehörigen als eine Art erhabene Choreografie des Alltags. So zeigt er eine extreme Intimität und stellt sich dem herzzerreissenden Gefühl, sein Zuhause, seine Familie und den Boden, auf dem er aufgewachsen ist, verlassen zu haben. (Festivalinformation, Nyon 201)
Eine filmische Seelenlandschaft – In poetischen Bildern und Stillleben lernen wir eine Mutter kennen, die die Fähigkeit besitzt, sich an das zu erinnern, was wirklich zählt. Während der Kakiernte philosophiert sie mit ihrem Sohn über die Früchte des Lebens. Dem aserbaidschanischen Regisseur gelingt es mit präzisem Blick, die lineare Zeit mit dem Moment zu verweben, der die Kostbarkeiten des Alltags für ewig festhält.