Tigrar
Martin Bengtsson ist am Ziel. Mit gerade mal 17 Jahren erhält das schwedische Fußballtalent einen Vertrag bei Inter Mailand. Dafür hat er sich jahrelang gequält. Doch die Wirklichkeit eines Jung-Profis entspricht so gar nicht seinem Traum. Anders als versprochen, bekommt er im Internat kein eigenes Zimmer, der Trainer spricht nur italienisch, die Mitspieler wollen ihn scheitern sehen und mobben ihn. Einziger Lichtblick ist Ryan, der amerikanische Torwart, der sein Freund wird und ihn in die Tricks des Profifußballs einweiht – bis der Verein ihn von heute auf morgen verkauft. Als man Martin auch noch den Kontakt zu Vibeke verbietet, einem Model, mit dem ihn eine Liebesbeziehung verbindet, fällt er in eine tiefe Depression.
Die Pforte ist eng, der rechte Weg ist schmal - das könnte das Thema dieser gut erzählten Geschichte unterstreichen. Sie zeigt die angespannte Situation im Profisport und bringt ein Thema der heutigen Gesellschaft auf den Punkt: Die Erfüllung von Träumen wird über alles andere gestellt, in diesem Fall im Fussball. Auf der einen Seite werden die Fussballspieler von der Gesellschaft vergoldet. Auf der anderen Seite werden sie bis an ihre äussersten Grenzen beschnitten. "Tiger" ist ein Film, der noch lange nach der Vorführung zum Nachdenken anregt. Eine ausgezeichnete Arbeit, die authentisch und zeitgemäß in ihrem Erzählstil ist.