„Borga“ zeigt in eindringlichen, teils beklemmenden Bildern die globalen Auswirkungen des westlichen Konsums auf Kosten des afrikanischen Kontinents. Das damit verbundene Migrationsthema wird nu?chtern und realistisch dargestellt. Doch der Film erza?hlt mehr als eine Geschichte u?ber das Schicksal eines Migranten und seiner Familie: Er problematisiert unser kapitalistisches Handeln, in dem Giftmu?ll als neue Form der Ausbeutung Afrikas gezeigt wird. Er hinterfragt den Traum der illegalen Einwanderer, die bereit sind, fu?r ihr vermeintliches Glu?ck kriminell zu werden. Der Protagonist kann die ambivalenten Erwartungen beider Welten nicht erfu?llen und erlebt schließlich die Familie als letztgu?ltigen Halt. Dem deutsch-ghanaischen Filmteam ist ein authentisches, aktuelles und fesselndes Drama mit großartigen Darsteller*innen gelungen. Es bietet dem Zuschauer an, respektvoller und sensibler auf Fluchtgeschichten zu blicken und Klischees zu hinterfragen. „Borga“ gibt Flu?chtlingen Gesichter und wirbt um Solidarita?t innerhalb der Menschheitsfamilie.
Festivals
"Borga" von York-Fabian Raabe hat den Preis der Ökumenischen Jury beim Max Ophüls Preis 2021 gewonnen, ebenso den Hauptpreis des Festivals und den Publikumspreis.