Preis der Ökumenischen Jury, Cottbus 2022
Julia und Pasha sind ein junges Liebespaar, dass davon träumt, in Minsk eine Familie zu gründen. Ihr bis dato normales Leben gerät aber aus den Fugen, als sie sich plötzlich mitten in den politischen Protesten wiederfinden. Sie erleben Gewalt und Folter durch die Polizei, fühlen sich hilflos in dieser Situation und sehen sich mit der Frage konfrontiert, wie man in einer solchen Situation „fair“ für die eigene Existenz und die eigenen Werte kämpfen kann.
Der Film Minsk zeigt vor allem, wie junge Menschen nicht mehr bereit sind, die totalitäre Regierung zu akzeptieren, und für ihre Menschenrechte, Demokratie und Freiheit kämpfen wollen. Besonders deutlich wird dies in einer Diskussion, die Julia, Pasha und einer der Protestierenden in einem Auto haben, als sie gerade aus der polizeilichen Gefangennahme befreit wurden. Der Vergleich der Proteste mit einem Fußballspiel beleuchtet vor allem die ethische Frage, welche Regeln in einem Konflikt wie diesem gelten und wie derjenige, der sich nicht an diese hält, vom Platz geschickt werden kann. Darüber hinaus zeigt der Film auch, wie gefährlich eine Verbindung der institutionellen Kirche und des totalitären Systems sein kann.
Dieser Film, der als One-Shot-Movie gedreht wurde, fesselt sein Publikum mit der Verbindung aus Plot und seinem kinematographischen Stil und lässt niemanden unberührt aus dem Kino gehen.
(Foto: © Leo Film)