Edna provintsalna bolnitsa
Ein Provinzkrankenhaus in einer Stadt mit 50.000 Einwohnern im Westen Bulgariens: Hier in der Covid-Station kämpfen der exzentrische Dr. Popov und sein Team darum, Leben zu retten. Der Film zielt natürlich nicht darauf ab, menschliches Leid zu schildern. Vielmehr will er uns mit seinem Blick auf ein gewöhnliches bulgarisches Krankenhaus auf das veraltete und unterfinanzierte Gesundheitssystem des Landes aufmerksam machen und uns durch die verschiedenen dargestellten Situationen an unsere damalige Haltung angesichts einer unbekannten Bedrohung erinnern. Die düsteren Vorgänge werden jedoch durch heitere Interviews in den Zimmern und Fluren des Krankenhauses ausgeglichen, die zeigen, dass die Menschen selbst im Angesicht des Todes noch Sinn für Humor haben. (Informationen zum Festival, Karlovy Vary 2022, Martin Horyna)
Der eindringliche Dokumentarfilm spielt in einem Bezirkskrankenhaus in Westbulgarien während der Coronavirus-Pandemie. Den Regisseuren ist es durch sensible Beobachtung gelungen, Situationen einzufangen, die das ganze Spektrum des menschlichen Lebens widerspiegeln. Die Jury würdigt die Art und Weise, wie der Film die Fähigkeit des Krankenhauspersonals zeigt, aufeinander Rücksicht zu nehmen, Hoffnung zu verbreiten und dabei ihren Beruf mit einer inneren Stärke und nicht selten auch mit Humor auszuüben, dies trotz der erheblichen Einschränkungen der Krankenhauseinrichtungen und des durch die Krankheit selbst verursachten Leids.