L'annonce faite à Marie
Verfilmung von Claudels geistlichem Mysterienspiel um die Liebe des leprakranken Kathedralbaumeisters von Reims Pierre de Craon zu Violaine, Tochter eines Großgrundbesitzers, die der Vater einem anderen zugesprochen hat. Durch seinen Kuß wird er von Schuld und Krankheit geheilt, während sie sich ansteckt und von Lepra verzehrt wird. Die in einem fiktiven, überzeitlichen Mittelalter angesiedelte Fabel entwickelt sich in kompromißloser, betont konstruierter Langsamkeit sowie einem rezitativen Sprachduktus von extremer poetischer Künstlichkeit. (Lexikon des internationalen Films)
Die Jury vergibt ihren Preis an "L'annonce faite à Marie" für die ästhetische Kompromißlosigkeit, mit der die Bildkompositionen des Films sich dem leicht Konsumierbaren verweigern, um durch poetische Überhöhungen tiefere Dimensionen der Natur und des menschlichen Daseins zur Sprache zu bringen.