In seiner berührenden und authentischen Dokumentation führt Fernand Melgar das Publikum an einen Ort, den Normalbürger niemals zu Gesicht bekommen: in das Ausschaffungszentrum Frambois, in dem Hoffnungen und Ängste unterschiedlichster Menschen kulminieren. Sowohl die Angestellten als auch die Insassen verhalten sich menschlich unter unmenschlichen Umständen, und so kann sie der Zuseher und die Zuseherin als Individuen erfahren, die ihre eigene Familie, ihre Religion und ihre je eigene Würde haben.
64. Festival del film Locarno
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Auszeichnungen der Ökumenischen Jury
Handwerklich und künstlerisch bemerkenswert gemacht, zeigt uns dieser Film die subtile Xenophobie Westeuropas, die oft nur von einer dünnen Schicht kultureller Konventionen bedeckt ist. Sie lenkt davon ab, dass Mangel an Kommunikation und Gewalt auch ein genuines Problem unserer eigenen hochorganisierten und sauberen Vorstädte ist.
Drei völlig unterschiedliche Schwestern, Waisen, leben allein in einem Haus voller Erinnerungen mit der Herausforderung, erwachsen zu werden. Atmosphärisch außergewöhnlich dicht, erzählt Mumenthaler von den verschiedenen und manchmal schmerzhaften Wegen, auf denen individuelle Entwicklung erfolgt. Er zeigt, dass es immer wieder neu gilt, Türen und Fenster aufzustoßen, obwohl es Erinnerungen sind, die uns helfen, die Gegenwart zu begreifen.