Auszeichnungen der Ökumenischen Jury
Abrir puertas y ventanas - Offene Türen, offene Fenster
2011

Drei völlig unterschiedliche Schwestern, Waisen, leben allein in einem Haus voller Erinnerungen mit der Herausforderung, erwachsen zu werden. Atmosphärisch außergewöhnlich dicht, erzählt Mumenthaler von den verschiedenen und manchmal schmerzhaften Wegen, auf denen individuelle Entwicklung erfolgt. Er zeigt, dass es immer wieder neu gilt, Türen und Fenster aufzustoßen, obwohl es Erinnerungen sind, die uns helfen, die Gegenwart zu begreifen.

2011

Handwerklich und künstlerisch bemerkenswert gemacht, zeigt uns dieser Film die subtile Xenophobie Westeuropas, die oft nur von einer dünnen Schicht kultureller Konventionen bedeckt ist. Sie lenkt davon ab, dass Mangel an Kommunikation und Gewalt auch ein genuines Problem unserer eigenen hochorganisierten und sauberen Vorstädte ist.

2011

In seiner berührenden und authentischen Dokumentation führt Fernand Melgar das Publikum an einen Ort, den Normalbürger niemals zu Gesicht bekommen: in das Ausschaffungszentrum Frambois, in dem Hoffnungen und Ängste unterschiedlichster Menschen kulminieren. Sowohl die Angestellten als auch die Insassen verhalten sich menschlich unter unmenschlichen Umständen, und so kann sie der Zuseher und die Zuseherin als Individuen erfahren, die ihre eigene Familie, ihre Religion und ihre je eigene Würde haben.

Mehr zum Festival

Am 64. Filmfestival in Locarno zeichnete die Ökumenische Jury den Film "Vol spécial" mit ihrem Preis aus. Eine Kontroverse löste allerdings die Feststellung von Paulo Branco aus, der dem Film über das Ausschaffungs-verfahren in der Schweiz faschistische Tendenzen vorwarf. Die Retrospektive zu Vincente Minelli vermochte auch das jüngere Publikum an das klassische Hollywood-Kino heranzuführen.