Zwei junge Sans-Papiers versuchen, in einer malaysischen Grossstadt zu überleben. Der ältere, taubstumme Abang beschützt und ernährt den jüngeren Adi, der sich stets am Rande der Illegalität bewegt. Wir sind beeindruckt von der leichtfüssigen Erzählweise, dem begeisternden Spiel der Schauspieler:innen, den Bildern voller Wärme, dem gekonnten Einsatz von Ton und Musik: ein Werk wie aus einem Guss. Der Film ist ein Plädoyer für Gerechtigkeit und Menschenwürde, und er zeigt auf universelle Weise gelebte Solidarität unter den Randständigen der Gesellschaft. Die tragische Lebenssituation wird von Liebe und Zärtlichkeit erhellt.
37. Festival international du film de Fribourg
Der malaysische Film "Abang Adik" von Jin Ong errang in Fribourg 2023 den Preis der Ökumenischen Jury und den Publikumspreis. Der Grand Prix des Festivals ebenso wie der Critics' Choice Award ging an "Plan 75" von Chie Hayakawa (Japan, Frankreich, Philippinen, Qatar 2022), der Sonderpreis der Internationalen Jury an "World War III" von Houman Seyedi (Iran 2022).
Am 17. März wurde das Festival international du film de Fribourg mit der französisch-japanischen Koproduktion "Umami" (Umami - Der Geschmack der kleinen Dinge) von Sony Slow aus der Sektion Genrekino eröffnet, die in diesem Jahr dem kulinarischen Kino gewidmet war. Insgesamt zeigte das Festival, das sich durch die Konzentration auf Filme des Weltkinos, also aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa auszeichnet, in zwölf Sektionen 99 Filme. Die Ökumenische Jury wählte ihren Preisträger unter den zwölf langen Spielfilmen des internationalen Wettbewerbs. Der Länderschwerpunkt galt Filmen aus der Republik Moldau, Ehrengast des Festivals war Fatih Akin.
Auszeichnungen