21. Westdeutsche Kurzfilmtage

Weg zum Nachbarn
05.05.1975 bis 10.05.1975
Oberhausen

In den 70er Jahren haben die INTERFILM-Jurys in Oberhausen zahlreiche "Empfehlungen" ausgesprochen, die nicht als offizieller Preis verstanden wurden, sondern als Hinweis auf Filme, die für die kirchliche Film- und Bildungsarbeit Bedeutung haben könnten.

Die Empfehlungen der INTERFILM-Jury in Oberhausen 1975:

Dnevnik (Tagebuch) von Nedeljko Dragic (Jugoslawien 1974)
Déjeuner du matin von Patrick Bokanowski (Frankreich 1974)
Izrade i otkrivanje spomenika velikom srpskom satiricaru Radoju Domanovicu i druge manifestacija povodom proslave 100-godisnijice nje gvog rodjenja (Errichtung und Enthüllung des Denkmals für den grossen serbischen Satiriker Radoje Domanovic und andere Kundgebungen zur Feier seines 100. Geburtstages) von Vuk Bablic (Jugoslawien 1975)
Rozmowa (Gespräch) von Piotr Andrejew (Polen 1974)
Ein Streik ist keine Sonntagsschule Hans Stürm, Mathias Knauer, Nina Stürm (Schweiz 1975)
Seed Reel No. 1 (Hungry Pem, 12 Dancing Penises, Sniff and Lick) von Mary Beams (USA 1974)
...as we are von Marty Gross (Kanada 1973)

Auszeichnungen

Dreiländerpunkt
Regie:
1975

Die Jury ist der Auffassung, dass dieser Film sich auf besondere Weise mit dem Thema der Westdeutschen Kurzfilmtage Oberhausen "Weg zum Nachbarn" auseinandersetzt. Mit einfachen und sehr persönlichen Mitteln zeigt er die Möglichkeit auf, wie festgefahrene Einstellungen gegenüber einem früheren Feind überwunden werden können.

Weil es wahr ist, dass es Liebe gibt
1974

Wie der deutsche Wettbewerbsbeitrag "Liebes Kindlein ach, ich bitt', bet fürs bucklicht Männlein mit" zeigt dieser Film, freilich auf eine formal überzeugendere Weise als der deutsche Beitrag, Liebe als Weg zur Integration behinderter Menschen in die Gesellschaft. Die aufrichtige und von warmer Menschlichkeit geprägte Haltung der Filmemacherin vermeidet bei der Gestaltung des heiklen Themas jede vordergründige Spekulation.

1974

Nach unserer Auffassung ist "Psalm 18" ein eindringliches Dokument des Terrorsystems der chilenischen Junta. Der Film beweist, dass die Worte der Bibel auch heute noch in einer konkreten politischen Situation Gültigkeit haben können. Darüber hinaus stellt er nachhhaltig die Frage nach der Funktion der Kirche in der Gesellschaft.