Marion Laines Filmdebut ist eine reflektierte Adaption der Novelle von Gustave Flaubert, die durch emotionales Raffinement und karge Schönheit überzeugt. Die sozialen und religiösen Verhältnisse im Frankreich des 19. Jahrhunderts bilden einen Käfig für zwei Frauen. Die hochmütige und egozentrische Witwe Mathilde (Marina Fois) versagt sich ein erfülltes Gefühlsleben. Sandrine Bonnaire in der Rolle ihrer Dienerin Felicité verkörpert sowohl bescheidene, treue Hingabe und Liebe als auch eine starke, unabhängige Seele, die die emotionale und spirituelle Erstarrung ihrer Umgebung verwandelt. Sie ist wahrhaftig ein 'Heilige Närrin', die in ihrer beständigen Selbstaufopferung als 'Hiobs Tochter' erscheint.
38. Molodist Internationales Filmfestival Kyjiw
Auszeichnungen der Ökumenischen Jury
Hana Makhmalbaf versetzt das Publikum durch präzise und treffende Details in eine Wüstenlandschaft des heutigen Afghanistans. Aus der Perspektive eines kleinen Mädchens erleben wir eine mitleidslose Gesellschaft, in der sich Wirklichkeit und Bilderwelt vermischen. Nach der Gehirnwäsche der Taliban quälen die Jungen das Mädchen in Kriegsspielen, während die kleinen Mädchen in der Schule sich gegenseitig Bosheiten zufügen. Trotz aller Intoleranz gibt es viele Momente der Hoffnung und manchmal sogar der Gnade.
Die Geschichte tunesischer Migranten in Frankreich, die auf die Familienehre und den Erfolg bauen, spielt subtil mit den Erwartungen der Zuschauer – und rundet sich dabei zur Fabel über weisen Rat, das Vertrauen eines Sohnes und die Liebe eines Vaters.