Preis der Ökumenischen Jury, Kyjiw 2008
Marion Laines Filmdebut ist eine reflektierte Adaption der Novelle von Gustave Flaubert, die durch emotionales Raffinement und karge Schönheit überzeugt. Die sozialen und religiösen Verhältnisse im Frankreich des 19. Jahrhunderts bilden einen Käfig für zwei Frauen. Die hochmütige und egozentrische Witwe Mathilde (Marina Fois) versagt sich ein erfülltes Gefühlsleben. Sandrine Bonnaire in der Rolle ihrer Dienerin Felicité verkörpert sowohl bescheidene, treue Hingabe und Liebe als auch eine starke, unabhängige Seele, die die emotionale und spirituelle Erstarrung ihrer Umgebung verwandelt. Sie ist wahrhaftig ein 'Heilige Närrin', die in ihrer beständigen Selbstaufopferung als 'Hiobs Tochter' erscheint.