Sie leben in unfreiwilliger Anarchie und ihre Lebensumstände sind prekär und chaotisch. Um darin zu überleben schaffen sie ihre eigene kleine «Gemeinde» und erfinden darin Rituale, die Zugehörigkeit schaffen und das Chaos zu überwinden versuchen. Für die INTERFILM-Jury zeigt der Film PARADISE IS BURNING, dass Rituale zum immanenten Menschsein dazugehören und die Vulnerabilität des Lebens abschwächen. (Foto: © Intramovies)
65. Nordische Filmtage Lübeck
"Paradiset Brinner" (Paradise is Burning, Schweden, Dänemark, Finnland, Italien 2023) von Mika Gustafson hat den mit 5.000 € dotierten Kirchlichen Filmpreis der INTERFILM-Jury gewonnen. Der Film wurde ebenfalls mit dem Preis der Jugendjury ausgezeichnet. Der NDR-Filmpreis ging an "Mummola" (Family Time, Finnland, Schweden 2023) von Tia Kouvo, der Baltische Filmpreis an "Stille Liv" (The Quiet Migration, Dänemark 2023) von Malene Choi. Den Publikumspreis der Lübecker Nachrichten erhielt "Ellos eatnu - La elva leve" (Let the River Flow, Norwegen, Schweden, Finnland, Deutschland 2023) von Ole Giæver.
Die 65. Nordischen Filmtage wurden am 1. November mit der schwedisch-dänischen Filmkomödie "Together 99" (Tillsammans 99) von Lukas Moodysson eröffnet. Die Interfilm-Jury vergibt ihren Preis an einen Film aus dem Wettbewerb Spielfilm. Das Programm in dieser und weiteren acht Sektionen (Wettbewerb Dokumentarfilm, Nordic Shorts, Filmforum, Young Audience, Serien, Immersion 360°, Retrospektive und Hommage) umfasste über 180 Filme, die in fast 250 Vorstellungen gezeigt wurden. Etwa 50% des Programms standen auch via Stream zur Verfügung.
Am Eröffnungsabend wurde der schwedische Regisseur Roy Andersson mit dem Ehrenpreis des Festivals ausgezeichnet. Ihm war auch die Hommage mit vier seiner großen Filmcollagen, zwei dokumentarischen Porträts und einer Auswahl seiner berühmten Werbeclips gewidmet.
Auszeichnungen