2015
Als Andreas Voigt (Regie) und Sebastian Richter (Kamera) 1996 in Leipzig "Große weite Welt" drehen, den vorletzten Teil von Voigts Leipzig-Zyklus, will der Skinhead Sven heiraten und wird häuslich. Ex-Punkerin Isabel versucht es mit einer bürgerlichen Existenz in Stuttgart. Und die Journalistin Renate möchte mit ihrer IM-Vergangenheit klarkommen und neu anfangen.
 
Bis 1986 reicht der Leipzig-Zyklus zurück. Die Bilder des kaputten Industriequartiers Plagwitz strukturieren den sechsten Teil und setzen besonders Renates tragische Geschichte ganz beiläufig in einen visuellen Kontext, der Verstehen ermöglicht. Der Film ist vor allem eine Montage-Großleistung. Souverän verknüpft Voigt Material aus dem Jahr 25 der deutschen Wiedervereinigung mit jenem der Lethargie des Ostens, des 89er Aufbruchs und der Nachwende-Ankunft.
 
Grit Lemke, Leitung Filmprogramm DOK Leipzig

Information

Erstellt
Jahr
2015

Festivals

Das 58. Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm findet unter neuer Leitung statt. Intendantin Leena Pasanen ist Nachfolgerin von Claas Danielsen. Als Neuerung...

Filmsuche