Tahqiq fel djenna
Die junge algerische Journalistin Nedjma stellt Recherchen zum Bild vom Paradies im Islam an. Besonders interessiert sie sich für die plastischen Schilderungen des Paradieses, das salafistische Prediger entwerfen, um junge Männer in Algerien für den Dschihad anzuwerben. Zusammen mit ihrem Kollegen Mustapha findet sie verstörend blumig ausgeschmückte Videopredigten und entscheidet sich, das Phänomen genauer zu untersuchen. Sie reist durchs Land und führt Gespräche mit einer Vielzahl von Menschen, darunter scharfsinnige Intellektuelle, naive junge Männer, aufgeklärte religiöse Gelehrte und politische Aktivist*innen. Es wird deutlich, dass die Globalisierung zur Entwicklung eines entfesselten Marktes der Religionen beigetragen hat. Das Paradies wird zum begehrten Konsumprodukt, mit viel Geld beworben von Wahhabiten in einem Machtkampf um die Deutungshoheit über den Koran: Auf Erden sind Sex und Drogen verboten, aber im Himmel gibt es Frauen und Wein. (Festivalinformation)