63. Nordische Filmtage Lübeck

03.11.2021 bis 07.11.2021
Lübeck


Den von der INTERFILM-Jury verliehenen Kirchlichen Filmpreis in Lübeck 2021 gewann die finnisch-französisch-deutsche Koproduktion "The Gravedigger's Wife" von Khadar Ayderus Ahmed, dessen Film auch mit dem NDR-Spielfilmpreis ausgezeichnet wurde. Eine Lobende Erwähnung vergab die INTERFILM-Jury an "The Blind Man Who Did Not Want to See Titanic" von Teemu Nikki, der außerdem den Baltischen Filmpreis erhielt.

Die 63. Nordischen Filmtagen wurden am 3. November 2021 mit der isländischen Action-Komödie "Cop Secret" von Hannes Thor Halldórsson eröffnet. Das Festival zeigte in acht Sektionen über 130 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme. Über 100 Filme werden zur gleichen Zeit deutschlandweit gestreamt.

Die Retrospektive war der Popmusik und den Pop-Musicals des nordischen und baltischen Kinos gewidmet, die Hommage der Schauspielrin Trine Dyrholm. Die INTERFILM-Jury bewertet die Filme im Wettbewerb Spielfilm und vergibt den Kirchlichen Filmpreis INTERFILM, der vom Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg mit 5.000 € dotiert ist.

Link: Homepage der Nordischen Filmtage

Auszeichnungen

2021

The Gravedigger's Wife ist ein sehr warmherziger und schöner Film, der noch lange nach der Vorführung in Erinnerung bleibt. Die hervorragende visuelle Arbeit und das Sounddesign sowie die großartigen Schauspieler machen diesen Film unvergesslich. Die Geschichte führt uns in eine sehr arme somalische Familie, in der Khadar Ayderus Ahmed die wahren menschlichen Werte auf eine Weise erforscht, die universell verständlich ist und den Zuschauer nicht gleichgültig lässt. Wir sehen uns selbst in dieser Geschichte über Liebe, Freundschaft und Hoffnung. Sie zeigt einen großen Respekt vor der menschlichen Würde und eröffnet Diskussionen darüber, wie wir einander als menschliche Wesen wahrnehmen und miteinander umgehen. 

The Blind Man Who Did Not Want to See Titanic
Regie:
2021

Der Film ermöglicht es dem Zuschauer auf einzigartige Weise, die Sichtweise behinderter Menschen auf die Welt zu verstehen. Es ist ein meisterhaft ausgeführtes Projekt, das ein großes Publikum verdient, weil es ein Sprungbrett zu mehr Empathie ist. Der Film hat einen sehr überzeugenden Hauptdarsteller. Petri Poikolainen, der an der gleichen Krankheit leidet wie seine Figur, stellt Jaakko mit Würde und Humor dar.