Am 8. Oktober 2022 fand die Mitgliederversammlung von INTERFILM als Online-Meeting statt. 48 Mitglieder waren angemeldet. Sie diskutierten die Berichte von Präsidentin Julia Helmke, Jury-Koordinator Dietmar Adler und Executive Director Karsten Visarius, die Rechenschaft über die vergangenen drei Jahre seit der Mitgliederversammlung in Erlangen ablegten. Im Mittelpunkt standen dabei die Belastungen durch die Corona-Pandemie, die den Ausfall mehrerer Festivals oder ihr Ausweichen auf ein Online-Format erzwang und auf Dauer eine Verschiebung auf den Filmkonsum über Streaming-Portale befürchten lässt. Thema war auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, der diametral den Grundlagen von INTERFILM zuwiderläuft, weil sie der internationalen Verständigung über Filme sowie der Förderung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs verpflichtet sind.
Die Euphorie beim Neustart der Festivals als Veranstaltungen vor Ort, ihr fortwährendes Interesse an der Arbeit ökumenischer, interreligiöser oder protestantischer Jurys wie auch das wachsende Interesse an einer Mitgliedschaft bei INTERFILM signalisieren jedoch, so der Tenor der Versammlung, dass das Interesse an den emotionalen, Grenzen überwindenden, intellektuellen wie spirituellen Erfahrungen, die Filme ermöglichen, ungebrochen ist.
In den nachfolgenden Wahlen wurden INTERFILM-Präsidentin Julia Helmke und die wieder kandidierenden Vorstandsmitglieder Dietmar Adler (Deutschland), Christian Engels (Deutschland), Ingrid Glatz (Schweiz), Viktor Kókai-Nagy (Ungarn), Philip Lee (USA), Jolyon Mitchell (Großbrittsanien) und Waltraud Verlaguet (Frankreich) bestätigt. Für den Vorstand neu gewählt wurden Peter Ciaccio (Italien), Mia Lund Rao (Dänemark), Johan Roeland (Niederlande) und Marie Starck (Schweden).
Den ausscheidenden Vorstands- und Präsidiumsmitgliedern Jes Nysten, Charlotte Wells, Joël Friso und Michele Lipori dankte Präsidentin Julia Helmke für ihre Unterstützung und Mitarbeit. Sie bleiben INTERFILM weiterhin verbunden.
In seiner konstituierenden Sitzung wählte der Vorstand als Mitglieder des Präsidiums Ingrid Glatz, Viktor-Kókai-Nagy, Waltraud Verlaguet und Karsten Visarius, der seine Arbeit als Executive Director fortführen wird. Als weitere Mitglieder des Vorstands wurden Praxedis Bouwman (Niederlande), Jacques Champeaux (Frankreich), Juha Rajamäki (Finnland), S. Brent Rodrigues-Plate (USA) und Sofia Sjö (Finnland) kooptiert.
Als Ausblick für 2023 berichteten Viktor Kókai-Nagy und Karsten Visarius über die Vorbereitungen für das INTERFILM-Seminar in Budapest. Es wird in Kooperation und mit Unterstützung der Károly Gáspár-Universität der Reformierten ungarischen Kirche vom 26.-30. April 2023 stattfinden.