Paradiset Brinner
Die Mutter ist wieder einmal verschwunden, also schmeißt die16-jährige Laura den Haushalt, kümmert sich um ihre pubertierende Schwester Mira und die kleine Steffi. Es ist Sommer. Die Mädchen leben in einer Arbeitersiedlung, jeder scheint sie zu kennen. Treffen mit Freundinnen im Park, die erste Zigarette, Beutezüge im Supermarkt. Doch als das Sozialamt einen Besuchstermin ankündigt, muss Laura jemanden finden, der sich als ihre Mutter ausgibt, sonst werden die Geschwister getrennt und in Pflegefamilien untergebracht. Ein Lebensgefühl von Freiheit und Anarchie trifft auf harsche soziale Realität. Das Aufwachsen wird zur emotionalen Achterbahnfahrt. Die Kamera versucht, Schritt zu halten mit diesen Heldinnen, die in den Tag hineinstürmen. Wenn die Schwestern miteinander toben, tanzen, sich nachts aneinanderkuscheln, scheint das Leben ein einziges Spiel zu sein. Aber was tun, wenn das Waschpulver ausgegangen und kein Geld für neues da ist? (Festivalinformation Lübeck 2023)
Sie leben in unfreiwilliger Anarchie und ihre Lebensumstände sind prekär und chaotisch. Um darin zu überleben schaffen sie ihre eigene kleine «Gemeinde» und erfinden darin Rituale, die Zugehörigkeit schaffen und das Chaos zu überwinden versuchen. Für die INTERFILM-Jury zeigt der Film PARADISE IS BURNING, dass Rituale zum immanenten Menschsein dazugehören und die Vulnerabilität des Lebens abschwächen. (Foto: © Intramovies)