Die Ukrainerin Daryna, die als Hausmädchen in einem gut situierten Haushalt in Italien arbeitet, kehrt zu ihrer Familie zurück und ist zwischen ihren beiden Leben hin- und hergerissen. Der Regisseur betont in subtiler Weise, wie die Beziehungen und Bedürfnisse aller Charaktere von Geld getrieben sind. Darynas Ringen um Würde als Frau und Mutter führt dazu, dass die Menschen um sie herum beginnen, sich zu verändern. Während der Osterfeierlichkeiten in ihrem Heimatdorf schließt sie Frieden mit sich und ihrem Leben.
65. Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg
Die Ökumenische Jury Mannheim 2016 (© Kirsten de Vos)
Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg konzentriert sich auf Filme von jungen Filmemachern und ist deshalb ein Festival der Entdeckungen. 19 Filme zeigte der internationale Wettbewerb, 11 Filme die Sektion "Discoveries", weitere 11 Filme waren als "Independent Cinema" angekündigt. Ein Programm von insgesamt 41 Filmen, dazu 8 Kinderfilme, zeugt vom Mut zur rigorosen Beschränkung und zur selbstbewussten Auswahl. Jeder einzelne Film, so erläuterte es Festivaldirektor Michael Kötz in seiner Eröffnungsrede, erhält dadurch Bedeutung und Gewicht.
Die Ökumenische Jury vergab ihren Preis an den ukrainischen Film (koproduziert mit Italien) "Gnizdo Gorlytsi" (The Nest of the Turtledove) von Taras Tkachenko und eine Lobende Erwähnung an "Dnevnik masinovodje" (Train Driver's Diary) von Milos Radovic aus Serbien. Der Hauptpreis des Festivals vergab die internationale Jury unter ihrem Präsidenten Peter Lilienthal an "Reşeba" (The Dark Wind, Kurdistan, Deutschland, Katar 2016) von Hussein Hassan. Der Spielfilm hat die Verschleppung und Vergewaltigung jesidischer Frauen durch den IS und die ihnen und ihrer Gemeinschaft zugefügten Traumata zum Thema. Er wurde unter anderem vom Evangelischen Zentrum für entwicklungsbezogene Filmarbeit (EZEF) gefördert, das zum Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung - Brot für die Welt gehört.
Link: Festival-Website
Auszeichnungen
Der Film erzählt mit makabrem Humor, aber voller Empathie für seine Figuren, von einer kleinen Gemeinschaft von Zugführern und ihrer ständigen Angst davor, Menschen bei Unfällen zu töten. Der Regisseur setzt die Magie des Kinos in besonderer Weise in Szene. Eine ungewöhnliche Vater-und-Sohn-Beziehung gipfelt in Opfer und Erlösung.